Kinder- und Jugendtheater der Stadt Frankfurt

Der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main hat 2019 beschlossen, die Planung für ein kommunales Kinder- und Jugendtheater im Zoogesellschaftshaus umzusetzen. Auf Basis des 2020 mit einer Vielzahl an Stakeholdern erarbeiteten und von EDUCULT erstellten ersten Nutzungs- und Betriebskonzepts wurde der Architekturwettbewerb umgesetzt. Für die Leistungsphase drei wurde EDUCULT beauftragt, das ursprüngliche Konzept aufgrund veränderter Rahmenbedingungen wie z.B. starke Teuerungsraten anzupassen.

Bei der Ausarbeitung der Neufassung des Konzepts stehen Arbeitssitzungen mit der Nutzungsvertretung und die Gespräche mit weiteren Stakeholdern im Zentrum. Insbesondere geht es um die Aktualisierung des Wirtschaftsplans für den antizipierten laufenden Theaterbetrieb nach der Fertigstellung der Sanierung. Zudem hat sich auch das inhaltliche Konzept weiterentwickelt und wird dementsprechend in die Neufassung integriert.

Gesund mit SESAM

„Gesund mit SESAM“ ist eine Weiterführung des Projekts SESAM-Schule, Eltern und Sozialraum arbeiten miteinander. Auf Basis unterschiedlicher Veranstaltungen insbesondere für armutsbetroffene bzw. sozioökonomisch benachteiligte Familien an öffentlichen Schulen und Kindergärten in Wien und Niederösterreich will das Projekt auf eine niederschwellige und unkomplizierte Art ermöglichen, das Bewusstsein für Kindergesundheit bei Eltern und im Sozialraum des Kindes zu fördern und Kindergesundheit weiter voranzutreiben.

Nach der Begleitung von SESAM 2021-2022 wird EDUCULT auch in dieser, vom Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) geförderten Phase den Wirkungen des Projekts auf den Grund gehen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, inwieweit es gelingt, nachhaltige Impulse in Hinblick auf das Engagement von Eltern für die Gesundheit ihrer Kinder zu geben, indem die Zusammenarbeit zwischen allen, die am Bildungsweg und Aufwachsen beteiligt sind, gestärkt wird.

EDUCULT führt Interviews mit Pädagog*innen und Lehrer*innen, Kooperationspartner*innen (z.B. migrantischen Vereinen) und Projektteam durch. Darüber hinaus werden vier Veranstaltungen teilnehmend beobachtet und vor Ort teilnehmende Eltern befragt.

Werkraum Schöpflin

Seit über zehn Jahren bietet der Werkraum Schöpflin ein breites Spektrum kultureller Veranstaltungen und Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an, darunter Theater, Lesungen, Workshops und Diskussionen, um Gesellschaftsthemen zu reflektieren und kreative Bildung zu fördern.

Die Evaluation des Werkraum Schöpflin zielt darauf ab, in Kontakt mit Stakeholdern und Zielgruppen zu treten und deren Einschätzungen, Erwartungen und kritischen Anmerkungen aufzunehmen. Im Rahmen der Analyse können Aussagen in Verbindung mit den Zielsetzungen des Werkraum Schöpflin gesetzt, Rückschlüsse auf die Angebotsgestaltung und Wirkungen gezogen sowie Empfehlungen zur Weiterentwicklung formuliert werden.

Methodisch folgt die Evaluation der Theory of Change. Die Theory of Change (ToC) ist ein Evaluationsansatz, der die geplanten Aktivitäten und Ressourcen eines Projekts mit erwarteten kurz- und langfristigen Wirkungen verbindet. Sie hilft, Ziele zu hierarchisieren und den Evaluationsprozess zu strukturieren. Die ToC des Werkraums Schöpflin wird in sechs Schritten entwickelt, bewertet und gestärkt. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Reflexion und Bewertung der Wirkungsketten des Projekts.

Database_d Airplay

Das Radio ist nach wie vor ein wichtiges Medium, um Musik unter die Menschen zu bringen. Auch in freien nichtkommerziellen Radios spielt Musik eine wesentliche Rolle im Programm. Im Unterschied zu kommerziellen Radioprogrammen geht es Freien Radios dabei aber nicht um Durchhörbarkeit und eine bestimmte „Musikfarbe“, sondern darum, Diversität und Nischen hörbar zu machen. Freie Radios wollen eine Bühne für Musik und Musiker*innen bieten, die in kommerziellen Radios nicht zu hören sind und auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wenig Airplay finden.
Dafür spielen Musikdatenbanken eine wichtige Rolle: Das Repertoire, auf das insbesondere für den automatisierten Teil des Musikprogramms zugegriffen wird, speist sich in den meisten Radios aus einer zentralen Datenbank.

Um zu beantworten, wie Musik ins Freie Radio kommt, befasst sich das Projekt mit der Frage, welche Funktion Musikdatenbanken in Freien Radios für das Programm erfüllen und welche Rahmenbedingungen es für ihren Einsatz braucht. Dabei stehen zwei Perspektiven im Mittelpunkt:

  • Zum einen die Frage, wie die Bestückung einer solchen Datenbank funktioniert und wie die Auswahl kuratiert wird
  • Und zum anderen, die Frage, wie der Zugang zu Musikdatenbanken für die vielen ehrenamtlichen Radiomacher*innen Freier Radios organisiert werden kann.

Gemeinsam mit den Kooperationspartner*innen ORANGE 94.0 und mica – music austria sollen Antworten auf die Fragen gefunden werden, wie Musikdatenbanken das Profil des jeweiligen Radios beeinflussen und wie sie zur gezielten Sichtbarmachung und Förderung von lokaler und unterrepräsentierter Musik beitragen können. Im Zentrum des Projekts stehen neben Recherchen Interviews und Fokusgruppen mit Vertreter*innen der Musikszene, Expert*innen und Radiomacher*innen. So fließen unterschiedliche Perspektiven und Bedarfe in die Studie ein und erlauben die Analyse von Musikdatenbanken auf inhaltlicher, struktureller, technischer, rechtlicher und finanzieller Ebene.

Ausgangspunkt der Studie ist die Situation im Wiener Freien Radio ORANGE 94.0, analysiert werden (Best-) Practice Beispiele in Österreich sowie weiteren Ländern. Die Ergebnisse sollen skalierbare Rückschlüsse für andere Freie Radios zulassen.

Salon der Kulturen „Totem“

Yemen Creative Hubs

Seit 2022 setzt das Goethe-Institut Jordanien – gefördert durch die Europäische Union – das Projekt Yemen Creative Hubs um. Übergeordnetes Ziel dieser Aktivitäten ist die Unterstützung von kultureller Infrastruktur und Friedensprozessen im Jemen. Kulturelle zivilgesellschaftliche Organisationen (CSOs) sowie weitere Akteur*innen sollen dazu befähigt werden, sich effektiv an geschlechtergerechten Entwicklungs- und Friedensprozessen im Jemen zu beteiligen und so zur Überwindung der Auswirkungen der humanitären Krise und dem Gefühl des Verlustes der jemenitischen Zivilgesellschaft und zur sozialen Kohäsion beizutragen.
Mit dieser Evaluation sollen das Konzept der Yemen Creative Hubs sowie die Umsetzung und Ergebnisse der Aktivitäten in den Blick genommen werden. Ziel ist es, die Veränderungen auf gesellschaftlicher Ebene, die durch die umgesetzten Maßnahmen angestoßen bzw. gefördert werden, und damit den Einfluss des Projekts auf die zivilgesellschaftliche Situation in Jemen zu untersuchen.

Die Evaluation erfolgt anhand eines Logframe. In die Analyse fließen neben Projektdokumentationen vor allem qualitative Interviews mit Projektbeteiligten und Beneficiaries ein.


Bild: CC Wikimedia, Houses in Sanaa, Yemen, Rod Waddington

Muslimisch.Sozial.Engagiert

Das Projekt „Muslimisch.Sozial.Engagiert“ (MSE) fördert die ehrenamtliche Arbeit in Islamverbänden und ihren Mitgliedsgemeinden. Dabei geht es einerseits um die Stärkung des Engagements innerhalb der jeweiligen Verbände und andererseits um den Dialog zwischen unterschiedlichen islamischen Verbänden sowie um die Förderung von Engagement und Netzwerken in die weitere Gesellschaft in Deutschland hinein.
Das Projekt wird vom Goethe-Institut koordiniert und findet in unterschiedlichen Partnerkonstellationen seit 2016 statt. Die Förderung erfolgt über das Bundesministerium des Innern (BMI) im Rahmen der Deutschen Islam Konferenz, die Administration und Steuerung über das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Die Evaluation bezieht sich auf die aktuelle Förderperiode 22/23 von MSE unter Berücksichtigung der vorangegangenen Förderperioden seit 2016 und untersucht Strukturaufbau, Vernetzung und Entwicklung der beteiligten Verbände sowie Wirkungen des innermuslimischen Dialogs durch MSE.

Methode

Evaluationsmethode ist die Programmtheorie. Kurz gesagt begründet die Programmtheorie methodische Entscheidungen und liefert fundierte Bewertungskriterien bzw. Indikatoren für die Überprüfung von Zielerreichung und Umsetzungsqualität und ermöglicht eine Neuausrichtung an künftigen Zielen und Herausforderungen. Dialogbasierte Methoden eröffnen Lernfelder sowohl für Projektverantwortliche, als auch Beteiligte und gibt kritischer Reflexion, tiefer greifenden Fragestellungen und der Komplexität eines Projekts wie MSE den nötigen Raum. Unterschiedliche Perspektiven werden ebenso berücksichtigt wie externe Einflussfaktoren. So gewährleistet der Ansatz Raum für plurale Perspektiven und ein breites Spektrum an Wirkungen.

Hilfe, die Retter nahen

Sie treten zuletzt gehäuft auf, die selbsternannten Retter des Klassischen Kulturbetriebs. Dafür schwingen sie sich auf zu einer Fundamentalkritik, die den staatlich (mit)finanzierten Kulturinstitutionen den Hort ausmachen, in dem sich all das zusammenbraut, was die Zeichen der Zeit nicht erkennen will: Entlang voyeurhaft-genüßlich ausgebreiteter Fallbeispiele wird erzählt von der Aufrechterhaltung überkommenen undemokratischen Hierarchien, wo ungebrochen Diskriminierung und Frauenfeindlichkeit dominieren, wo man sich standhaft der technologischen Errungenschaften verweigert und wo man bestenfalls alibihaft den krisenhaften Zustand der Welt antizipiert und damit den Schein einer vergangenen Epoche aufrecht zu erhalten sucht, die uns heute nichts mehr zu sagen hat.

Auf der Grundlage solch vernichtender Einschätzungen werden am Ende gerne Forderungskataloge und Handlungsanleitungen hinzugefügt, mit deren Befolgung es gelingen sollte, den (staatlich finanzierten) Kulturbetrieb noch einmal ins Zentrum gesellschaftlicher Dynamiken zu rücken. So sollten sie Auslassungen des Kulturmanagers Fabian Burstein gelesen werden, der vor einem Jahr den Kulturbetrieb mit seiner „Eroberung des Elfenbeinturms – Streitschrift für eine bessere Kultur“ aufzurütteln versucht hat. Und in diesem Geist agiert wohl auch der Kulturjournalist und Kulturberater Axel Brüggemann, der mit seiner Kritik „Die Zwei-Klassik-Gesellschaft“ angetreten ist, das Ruder noch einmal herumzureißen.

Als theoretisches Unterfutter dient ihm der Gegensatz zwischen einer „sterbenden“ und einer „letzten“ Generation. Während erstere alles dran setzt, den Kulturbetrieb genau so beizubehalten wie er angeblich immer schon war, seien zweitere in einer Wirklichkeit angekommen, die in ihrer umfassenden Krisenhaftigkeit selbst so dramatisch geworden sei, dass sie einer künstlerischen Überhöhung nicht mehr bedürfe. Allenfalls könnten Versatzstücke noch dafür genutzt werden, um kurzfristig Aufmerksamkeit zu erregen. Aber insgesamt vermag der Kulturbetrieb – so Brüggemanns These in seiner aktuellen Verfassung – nichts mehr zur Lösung der anstehenden Problemlagen beizutragen.

Den Blogbeitrag in voller Länge und weitere Publikationen von Michael Wimmer finden Sie auf Michael Wimmers Kulturservice!

Hier geht’s direkt zum Originaltext!

Bild: Die zwei Klassik Gesellschaft/Axel Brüggemann©/Michael Wimmer

Konferenz kultur.nachhaltig.leben.

Salon der Kulturen: „Totem“

Totems und Symbole sind seit Beginn der Geschichte Teil von künstlerischem Schaffen. Bereits sehr früh wurden Symbole von Gegenständen und Tieren verwendet, um innere Qualitäten wie Stärke und Schutz zu kanalisieren.

In unserer modernen Welt könnte man meinen, dass dieses Konzept nicht mehr existiert, da Tierfiguren nicht mehr verwendet werden, um eine innere Eigenschaft zum Ausdruck zu bringen.

Doch ist das wirklich so? Oder ist die heutige Gesellschaft einfach besser darin, dies zu verbergen als unsere Vorfahren?

Der Kurator Osama Zatar beobachtet vor allem bei Künstler*innen mit Migrationsgeschichte oft eine offensichtlichere Verwendung von Symbolik, die mit ihrer Herkunft verbunden ist. Wenn die Gedankensprache mit Symbolen verbunden ist, hilft das Aufgreifen derer oft dabei, sich freier auszudrücken.

Jedoch nicht nur Künstler*innen verwenden Symbole in ihren Werken. Auch von der Mehrheit der Menschen werden Emojis und Smileys bei der digitalen Kommunikation benutzt, die letztlich Bilder sind, die eine Emotion oder einen Gemütszustand ausdrücken. Unabhängig davon, wie sehr wir uns weiterentwickelt haben – manche gesellschaftliche Kommunikationsweisen sind gleichgeblieben.

Die Relevanz von Symbolen und ihre Bedeutung für unsere Kommunikation und Selbstdarstellung hat sich seit Tausenden von Jahren nicht verändert, sie ist nur differenzierter geworden.

Bei dieser Ausstellung werden die vier Künstler*innen Alexander Nefedyev Skuridin, Lera Weinrub, Lorenz Friedrich und Ramona Kandinger ihre Arbeiten präsentieren, die diese Symbolik sowohl explizit als auch unbewusst nutzen, um Emotionen zu kanalisieren und sie bildlich darzustellen.

 

Salon der Kulturen – „Totem“

 

Vernissage: 06. Dezember 2023, ab 19:00 Uhr

Ausstellung: 07.-10. Dezember 2023, 10-17:00 Uhr

Ort: masc Foundation, Grundsteingasse 40, 1160 Wien

 

Künstler*innen: Alexander Nefedyev Skuridin, Lera Weinrub, Lorenz Friedrich und Ramona Kandinger

Künstl. Leitung: Osama Zatar

Begrüßung: Anna Gaberscik und Marlene Kalnein / EDUCULT

Eintritt frei!

Der Salon der Kulturen ist eine interdisziplinäre Veranstaltungs- und Ausstellungsreihe, die seit 2010 regelmäßig einen künstlerischen Präsentations- und Interaktionsraum für Künstler*innen, ein diverses kunst- und kulturinteressiertes Publikum, Akteur*innen aus Kultur, Bildung und Wissenschaft bei freiem Eintritt im Q21 des MuseumsQuartiers Wien und an dezentralen Orten Wiens in Kooperation mit Kultureinrichtungen und Künstler*innen kreiert. EDUCULT ist Initiator und Veranstalter des Salon der Kulturen.

Gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA7), Abteilung Stadtteilkultur und Interkulturalität und dem Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport