Newsletter eins 2021
Liebe Freund*innen und Partner*innen von EDUCULT!
Es geht nicht ums Durchhalten, sondern ums Gestalten. Dieses Mantra hat uns letztes Jahr begleitet und ist immer noch höchst relevant. Denn wir bleiben weiter im Ausnahmezustand, der immer mehr zu einem Normalzustand wird, den wir als solchen nicht anerkennen wollen. Nein, wir wollen ihn als Zwischenzustand begreifen, der das verbindet, was war und was sein wird. Und das, was sein wird, sollten wir insbesondere in Kultur und Bildung nicht dem Zufall überlassen. Vielerorts wird der Ruf nach einer neuen Kulturpolitik laut, nach neuen Konzeptionen, die längst überfällig sind. Denn wie es Michael Wimmer in seinem aktuellen lesenswerten Blog auf den Punkt bringt, „fungiert die Pandemie als ein Brennglas für strukturelle Probleme, die der Sektor seit vielen Jahren unbearbeitet mitschleppt“.
In einem unserer Forschungsprojekte wollen wir dem auf den Grund gehen, welche zeitgemäße Kulturpolitik es bräuchte: Für den Bundesverband Freie Darstellende Künste schauen wir uns an, was die Pandemie mit der künstlerischen Praxis und der öffentlichen Förderung gemacht hat. Aus diesen Erkenntnissen heraus gilt es dann zu extrahieren, wie das Verhältnis von Freier Szene und öffentlicher Hand zu gestalten wäre. Und im nächsten europäischen Symposium an der Universität für angewandte Kunst Wien am 20. Mai, an dem wir beteiligt sind, machen wir die Neukonzeption von Kulturpolitik zum Thema.
Die Zeichen stehen also auf Veränderung. Es geht um nicht weniger als darum, die Chance in der Krise zu sehen und das anzupacken, was zu lang liegen geblieben ist – zum Beispiel das zusammenzubringen, was zusammengehört: Kultur und Bildung. Gehen wir’s an – auch und gerade 2021!
Ihr/Euer EDUCULT Team
EDUCULT IN AKTION gibt Auskunft über aktuelle Projekte
EDUCULT IM AUSTAUSCH zeigt Beteiligungen und Kooperationen
EDUCULT INFORMIERT verweist auf Interessantes aus dem Umfeld
WIMMER´S MONTHLY
Von Michael Wimmer. Die Blogs spiegeln die persönliche Meinung des Autors wider.
Noch ein Unwort des Jahres: KunstundKultur
Man soll den Menschen kein X für ein U vormachen. Diese Forderung scheint in Zeiten von Fake-News zumindest relativiert. Zum Prinzip erhoben aber hat sie ein Slang, der seit einiger Zeit vor allem im Kunstbetrieb grassiert. Seine Vertreter*innen halten sich nicht lange auf mit der Frage, ob nun ein X oder ein U zu verwenden ist, ob man beide gleichsetzen, addieren oder multiplizieren muss. Wurscht, es interessiert sich ohnehin niemand für exakte Daten. Die Beschäftigung mit Kunst ist eben keine exakte Wissenschaft und der Geist, der weht, wohin er will. [weiterlesen]
EDUCULT IN AKTION
Opernlabor und Tanzlabor
Opernlabor und Tanzlabor sind zwei neue Vermittlungsprojekte der Wiener Staatsoper, die unter dem Leitthema Dystopie/Utopie junge Menschen dazu einladen, sich aktiv und kreativ mit der Welt der Oper und des Balletts zu beschäftigen. Im Zuge des Kick-off-Treffens im Dezember konnten wir das engagierte Team dahinter kennen lernen, die angesichts der Pandemie mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert sind. Nach den ersten Erhebungsschritten und einer Dokumentenanalyse folgen nun Interviews mit den Kooperationspartner*innen von Superar und Tanz die Toleranz. [mehr dazu]
Toolkit zur digitalen Durchführung interaktiver Evaluationsmethoden
Wie können interaktive Evaluationsmethoden in digitalen Workshops, Trainings oder anderen Projekten umgesetzt werden? Welche Methoden, Tools und Softwares gibt es dafür? Im letzten Jahr haben wir dabei unterstützt, das „Toolkit Interaktive Evaluationsmethoden“ zu erarbeiten, jetzt finden wir digitale Möglichkeiten dazu. Die Interviews mit Projektmanager*innen sind bereits abgeschlossen und derzeit findet eine erweiterte Recherche statt, deren Ergebnisse wir in Kürze dem auftraggebenden Goethe Institut Kairo präsentieren. [mehr dazu]
Freie darstellende Künste und COVID-19
Für die Studie zur Förderlandschaft in Zeiten der Pandemie stehen nach dem Kick-off-Meeting und einem Austausch mit dem Bundesverband Freie Darstellende Künste nun die ersten Interviews mit Vertreter*innen der Landesverbände der freien darstellenden Künste an. Sie werden befragt, wie die Förderinstrumente aus ihrer Sicht wirken, wie es um die künstlerische Praxis und die wirtschaftliche Situation der Künstler*innen steht. Parallel dazu findet eine Abstimmung mit dem Forschungsverbund des Fonds Darstellende Künste statt, der ebenfalls im Themenfeld forscht. [mehr dazu]
Digitale Modellprojekte im Rahmen der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke
Im Rahmen der abschließenden Evaluation werden die Erfahrungen mit den digitalen Modellprojekten der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke gesammelt. Neben der abschließenden Bewertung sollen Optimierungsmöglichkeiten aufgezeigt und eine Grundlage zur Weiterentwicklung des Förderprogramms geliefert werden. Nach der Analyse der Dokumente und Interviews werden derzeit die Ergebnisse zu einem Endbericht zusammengefasst und eine Handreichung für Praxisakteur*innen erstellt. [mehr dazu]
work::sounds – Klangbilder der Arbeitswelt 2020/21
Die dreiteilige Workshopreihe im Auftrag der Arbeiterkammer Wien darf sich in diesem Schuljahr den Schulen und Unternehmen in einer adaptierten Form präsentieren. Es wird nun – neben der musikalischen Gestaltung mit namhaften Musikproduzenten – ein besonderes Augenmerk auf die visuelle Verarbeitung der Unternehmenseindrücke durch die erstmalige Einbindung der Video-Künstlerin nita gelegt. Dies ermöglicht einerseits ein umfangreiches Erkunden der Arbeitswelt und andererseits eine vielseitige künstlerische Verarbeitung. Zudem werden die Projektergebnisse und -erfahrungen vom Mitmachsender Okto Community TV dokumentiert und ausgestrahlt. [mehr dazu]
EDUCULT IM AUSTAUSCH
ICCPR 2020
Die International Conference on Cultural Policy Research (ICCPR) findet von 23. bis 26. März 2021 bereits zum elften Mal statt. Mit dem diesjährigen Gastgeber der Japan Association for Cultural Policy Research in Kooperation mit der Doshisha University widmet sich die Konferenz in Kyoto der Thematik „Resilience of Cultural Policy“. Aron Weigl von EDUCULT wird ein Paper zum Thema „Resilience of Cultural Heritage On the Development of a Holistic Impact Assessment Model“ präsentieren, das u.a. Erkenntnisse aus dem laufenden Forschungsprojekt SoPHIA beinhaltet. [mehr dazu]
5. Internationales Symposium Kulturvermittlung St. Pölten
Das jährliche Symposium Kulturvermittlung des Festspielhauses St.Pölten hat trotz COVID-19 auch 2021 stattgefunden. Mit diversen Formaten und in Begleitung der Geheimen Dramaturgischen Gesellschaft wurde eine abwechslungsreiche Online-Konferenz ermöglicht. Angela Wieser von EDUCULT durfte in diesem Rahmen eine Paneldiskussion zum Thema Scheitern in der Kulturvermittlung moderieren. Mit den Panelteilnehmer*innen Jonathan Achtsnit (Dschungel Wien), Peter Fuschelberger (Literaturhaus Salzburg – Junges Literaturhaus), Renate Höllwart (trafo.K) und Monika Holzer-Kernbichler (ICOM Österreich) wurden Fragen des Scheiterns an den Umständen und Strukturen, der Zusammenarbeit mit Vermittlungspartner*innen und der Herausforderung an kritischer Kulturvermittlung im digitalen Kontext diskutiert. [mehr dazu]
EDUCULT INFORMIERT
Symposium „INTERDISZIPLINÄR KREISEN“
Im Rahmen des 1. Symposiums Kunstdidaktik Interdisizplinär zum Thema „INTERDISZIPLINÄR KREISEN. Fachdidaktiken in Österreich“ des Zentrum Didaktik für Kunst und interdisziplinären Unterricht am 18. Februar 2021 an der Universität für angewandte Kunst Wien stehen interdisziplinäre Ansätze für ein grundlegendes Verständnis von und für die Fachdidaktik zur Diskussion. Das Symposium, das online via Zoom stattfindet, möchte dazu eine Plattform des Austausches sämtlicher Fachdisziplinen aller Schultypen bieten und soll ab nun jährlich abgehalten werden. Registrierungen sind noch bis 17. Februar möglich. [mehr dazu]
Veranstaltung „Digitale Kulturvermittlung und Schule“
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe MORE THAN BYTES findet am 23. Februar 2021 (17.00 bis 19.00 Uhr) eine Kooperationsveranstaltung des OeAD und des Vorarlberger Kulturservice online via Zoom statt. Es existiert bereits eine Reihe spannender Projekte zu partizipativer digitaler Kulturvermittlung, in der Schüler*innen aktiv digitale Kulturvermittlungsprojekte gestalten. Da diese Entwicklung aber noch am Beginn steht, werden derzeit intensiv Erfahrungen gesammelt, wobei Austausch und Feedback gefragt sind. Anmeldungen werden bis 22. Februar erbeten. [mehr dazu]
Europäischer FEDORA Prize 2021
FEDORA bietet seit 2017 eine europäische Plattform für innovative und exzellente Opern- und Ballettproduktionen sowie deren Vermittlung. Ausgewählte Projekte werden in Shortlists der vier Kategorien „Opera“, „Ballet“, „Education“ und „Digital“ präsentiert und nach einem Online-Voting im Juni 2021 prämiert. Die Wiener Staatsoper hat es mit einer neuen Jugendprojektidee auf die „Education Prize Shortlist 2021“ geschafft. Für „UTOPERAS – eine partizipative Jugendoper im Serienformat“ und andere spannende Projekte kann noch bis 26. Februar 2021 gevotet werden. [mehr dazu]
auf:takt Kultur: Stammtisch für Musikvermittler*innen
auf:takt Kultur lädt einmal im Monat zum Musikvermittlungsstammtisch für Musikvermittler*innen ein. „Komm vorbei, triff deine Kolleg*innen aus der freien Szene und lerne neue Leute kennen. Dabei ganz ungezwungen voneinander lernen, sich gegenseitig unterstützen und austauschen – nutze die Chance und bau dir dein Netzwerk auf!“ Der nächste Stammtisch findet online am 1. März 2021 statt. [mehr dazu]
Workshop „Andauernd. Vermittlungsarbeit dokumentieren“
Die Museumsakademie Joanneum (Graz) und die Plattform für Kulturvermittlung (Salzburg) laden am 15. März 2021 zu einem ganztägigen Online-Workshop ein. Über die verschiedenen Museumstypen hinweg scheint charakteristisch zu sein, dass Konzepte, Prozesse und Effekte musealer Vermittlungsarbeit kaum – und wenn, dann unsystematisch – dokumentiert werden. Die Frage gilt vielfältigen Formen der Dokumentation und Aufzeichnung und doch gerade in der Betrachtung und Analyse des Geschehenen könnte ein äußerst fruchtbares und lehrreiches Moment für die Institution und darüber hinaus liegen. [mehr dazu]
Unterstützungsmöglichkeiten für von COVID-19-Maßnahmen betroffene Kunstschaffende und Akteur*innen aus dem Kulturbereich
Von den Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Corona-Virus sind alle betroffen, für in Kunst und Kultur Tätige kann der Einnahmenausfall existenzbedrohend sein. Die IG Kultur Österreich hat aktuelle Maßnahmen und Unterstützungsmöglichkeiten zusammengefasst, um akute Notlagen von Kulturvereinen sowie von Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen abzufedern. [mehr dazu]
Land Tirol: Richtlinie zur Förderung der Kultur
Seit 01. Jänner 2021 gilt im Land Tirol eine Richtlinie zur Förderung der Kultur, die sich insbesondere an Investitionen im Bereich der Digitalisierung von Kunstvermittlung und Kulturarbeit wendet und dafür Sondermittel zur Verfügung stellt. Dabei sollen Kultureinrichtungen und Kunstschaffende bei der Entwicklung digitaler Angebote gefördert, bei der digitalen Transformation unterstützt und angeregt werden, neue Medien und Technologien verstärkt zu nutzen, künstlerisch zu reflektieren und ihnen kreativ, aber auch kritisch zu begegnen. [mehr dazu]
Beteiligung am „Digitalpakt 2.0 – Kultur.Jugend.Gerecht“
Neue Denk- und Lösungsansätze werden in der kulturellen Jugendarbeit gebraucht, um den Wandel kindes- und jugendgerecht zu gestalten. Dieser gesamtgesellschaftliche Prozess des digitalen Wandels für den*die Einzelne*n und unsere globale Gemeinschaft soll kritisch begleitet und mit Blick auf die Rechte von Kindern und Jugendlichen reflektiert werden. Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) ruft hiermit zu Beteiligung und Mitwirkung auf. [mehr dazu]
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- EDUCULT sucht eine*n Projektmanager*in im Bereich Kulturmanagement und Öffentlichkeitsarbeit
- Einladung zum Konzert: Salon der Kulturen – „Untouched“
- Einladung zur Tagung: Kulturelle Bildung, Resilienz und Nachhaltigkeit zusammen_denken
- Newsletter zwei 2022
- EDUCULT: Einladung zu kommenden Veranstaltungen
- Reminder: Einladung zur Veranstaltung „Das hat uns verändert – jetzt verändern wir!“
- Einladung zur Veranstaltung „Das hat uns verändert – jetzt verändern wir!“
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- Frohe Feiertage und auf ein Wiedersehen im Jahr 2022!
- Newsletter sechs 2021