Newsletter fünf 2021
Liebe Freund*innen und Partner*innen von EDUCULT!
Mit großem Schwung ist die Sommerpause zu Ende gegangen. Mit außerordentlicher Freude können wir wieder Partner*innen in Europa vor Ort sehen, Projekttreffen und Konferenzen besuchen. Ob Ljubljana, Basel, Berlin, Dublin oder Reykjavík – sehr deutlich wird dabei, welche soziale Bedeutung das physische Zusammenkommen für uns hat. Es mag nicht nur effizient sein, wenn einige Stunden im Zug anstehen oder vor und nach Meetings weitere Gespräche stattfinden – und eben nicht das Video ausgeschaltet werden kann und sofort mit der nächsten Arbeit fortgefahren wird. Aber es eröffnet so viel mehr: chaotisch netzwerken, einen persönlichen Draht herstellen, sich doch um einiges besser kennen lernen und gemeinsam neue Ideen entwickeln. Die Freiheit des Formats fördert offensichtlich die Kreativität.
Im Kulturbereich ist eine verhaltene Aufbruchstimmung zu spüren – zugleich gedämpft von geringeren Publikums- und Teilnehmendenzahlen – überall in unterschiedlichem Ausmaß, aber doch die Sorge, dass es wieder schlimmer kommen könnte. Klar ist, dass sich eine Situation „wie vorher“ nicht einstellen wird. Die Fördersysteme brauchen dringend eine Transformation, zum Teil geschieht das bereits: Prozessorientierung, Mehrjährigkeit und soziale Absicherung sind die Stichworte. In Deutschland machen einige Bundesländer und der Bund bereits wichtige Schritte in diese Richtung. Schön, dass dies in Wien auch auf die politische Agenda gerückt ist.
In der Bildung macht die Angst vor neuerlichen Schulschließungen das Leben unangenehm. Planung ist schwierig im Bereich der Kulturvermittlung und der Kulturellen Bildung. Aber die Erfahrungen des letzten Schuljahres nähren doch die Hoffnung, dass sich Lösungen finden lassen, wie trotzdem etwas geschehen kann. Im Land Salzburg wird die Relevanz Kultureller Bildung hochgehalten und der Wille ist da, sie nicht in der Krise zu vergessen, sondern zu ermöglichen. In Niederösterreich nimmt Kultur für und mit Kindern eine stärkere Rolle im Diskurs ein. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Ja, es braucht noch viel Reflexion und Tatkraft, um einen wirklichen Schritt nach vorne zu schaffen. Wir sehen aber auch, dass die Bereitschaft zur Reflexion und Selbstüberprüfung stark gewachsen ist. Nehmen wir also die guten Nachrichten, die es schon gibt, dankbar auf – mit aller nötigen Kritik. Und treten wir ein für das Wiedererstarken des Gemeinschaftlichen.
In diesem Sinne, auf ein baldiges Wiederzusammenkommen!
Ihr/Euer EDUCULT Team
EDUCULT IN AKTION gibt Auskunft über aktuelle Projekte
EDUCULT IM GESPRÄCH portraitiert Menschen
EDUCULT IM AUSTAUSCH zeigt Beteiligungen und Kooperationen
EDUCULT VERÖFFENTLICHT informiert über aktuelle Publikationen
EDUCULT INFORMIERT verweist auf Interessantes aus dem Umfeld
WIMMER´S MONTHLY
Von Michael Wimmer. Die Blogs spiegeln die persönliche Meinung des Autors wider.
Der Raum und die Kultur
Der Komponist und Posaunist Bertl Mütter hat zuletzt mit seinem Projekt aus|cul|ta|tio|nes „trombonautische Raumvermessung“ des Wiener Stephansdoms versucht. Als einer der ersten Absolvent*innen eines künstlerischen Doktoratsstudiums bereits vor mehr als zehn Jahren nutzte Mütter die Zeit des Lockdowns, um den leeren Dom von den Katakomben bis hoch oben zur Türmerstube mit seinem Instrument daraufhin zu untersuchen, welchen Einfluss der Raum auf seine Musik hat und wie seine Musik die Raumerfahrung verändert… [weiterlesen]
EDUCULT IN AKTION
Strukturen, Transformation und Zukunft der freien darstellenden Künste
Die Umfrage für Künstler*innen, Publikum und Veranstalter*innen der freien darstellenden Künste in Österreich ist noch vor dem Sommer abgeschlossen worden. Sie wurden gefragt, wie die Zukunft der Freien Szene aussehen kann, was es braucht, um wieder spielen, teilnehmen und veranstalten zu können – und welche Veränderungen sinnvoll und notwendig wären. Die Ergebnisse wurden hier und im gift-Magazin 02/2021 veröffentlicht. [mehr dazu]
SoPHIA
Ende September 2021 fand, das erste Mal seit dem Ausbruch der Pandemie, ein Treffen des Horizon2020-Projektkonsortiums in Dublin statt. Das Treffen war insbesondere dem Austausch mit Stakeholder*innen zu den zentralen Ergebnissen des Projekts gewidmet. Das ist vor allem das SoPHIA Model für Wirkungsanalysen im Bereich Kulturerbe, das von EDUCULT federführend mitentwickelt wurde und im Laufe des Herbstes publiziert wird. Darauf aufbauend werden Anleitungen zur Anwendung des Modells als auch Empfehlungen für Politik im Bereich Kulturerbe in den kommenden Monaten formuliert. [mehr dazu]
Opernlabor und Tanzlabor
Die Evaluation von Opernlabor und Tanzlabor der Wiener Staatsoper ist mittlerweile abgeschlossen und wir konnten spannende Eindrücke im Rahmen von Interviews, Fokusgruppen und Beobachtungen gewinnen. Aufgrund des Erfolges der beiden Projekte gehen sie nun in eine zweite Runde. Das beeindruckende Stück „Der letzte Tag“, das im Opernlabor entstanden ist, steht übrigens im Oktober noch einmal auf dem Programm. Eine Empfehlung! [mehr dazu]
Mehrsprachiger Redewettbewerb „SAG’S MULTI!“
Das Projekt wurde 2020 vom ORF übernommen und wird weiterhin organisatorisch von EDUCULT unterstützt. Die Anmeldephase für „SAG’S MULTI!“ 2021/22 läuft vom 1. Oktober bis 7. November 2021. Auch in diesem Jahr wird die Vorrunde des Wettbewerbs digital durchgeführt. Das bedeutet, die Teilnahme an der Vorrunde erfolgt durch Videos von den Reden. Die Hauptrunde und Finalrunde sind 2022 vor Publikum und Jury an Schulen in den Bundesländern (Hauptrunde) bzw. den ORF-Landesstudios (Finalrunde) geplant. Bis zum 15. November können die Teilnehmer*innen die Videos für die Vorrunde hochladen. [mehr dazu]
New Pathways for German-Turkish Youth Exchange
Gegenwärtig findet die Hauptphase der Evaluation statt. Dafür werden in verschiedenen Workshops der drei Projekte teilnehmende Beobachtungen unternommen, wie auch Interviews mit unterschiedlichen Stakeholdern, Projektmitarbeiter*innen, Expert*innen und Teilnehmer*innen geführt. Im Sinne eines Mixed-Methods-Designs werden Daten aus einer Dokumentenanalyse mit Daten auf Basis von quantitativen Umfragen sowie qualitativen Erhebungen trianguliert. [mehr dazu]
More than Bytes – Kulturelle Bildung und digitale Medien
Mit dem neuen Schuljahr begann die Hauptphase der Evaluation des OeAD-Programms. Kulturschaffende, die im Rahmen des Themenschwerpunktes Projekte umgesetzt haben, können im Laufe des Oktober in Form einer Online-Umfrage Auskunft zu ihren Projekterfahrungen im Bereich Digitalisierung geben. Darüber hinaus werden aktuell auch Fokusgruppen und Workshops mit Lehrer*innen, Kulturschaffenden und Schüler*innen organisiert und durchgeführt. [mehr dazu]
Schalom Aleikum
Im Herbst geht Schalom Aleikum vorläufig in die letzte Umsetzungsphase. Die letzten Monate 2021 stehen, wie schon die vorangegangenen, im Zeichen der Bildungsarbeit zu jüdisch-muslimischem Dialog und der Prävention von Antisemitismus. EDUCULT hat dem Projektteam von Schalom Aleikum im September die Zwischenergebnisse der Evaluation vorgestellt und Empfehlungen für die letzte Phase der Projektimplementierung formuliert. [mehr dazu]
EDUCULT IM GESPRÄCH
Die bildende Künstlerin Yun Wang stammt aus China und lebt und arbeitet in Wien. Nachdem sie ursprünglich nach Österreich gekommen war um Musik zu studieren, entschied sie sich doch für die Malerei und absolvierte ein Studium an der Akademie für bildende Kunst. Zwischen Juni und September 2021 zeigte sie einige ihrer Werke im Rahmen des Salon der Kulturen in der Ausstellung „WOS HOST G’SOGT?“ bei EDUCULT. Im Video-Gespräch mit EDUCULT erzählt sie über ihre Arbeit, das Leben in Wien und was ihre Kunst für sie bedeutet. [Video ansehen]
EDUCULT IM AUSTAUSCH
Bundesforum 2021 – Politik, Kunst- & Förderpraxis im Dialog
Das biennale Bundesforum, 2017 initiiert vom Fonds Darstellende Künste und dem Bundesverband Freie Darstellende Künste, fand in diesem Jahr zum dritten Mal in einer Sonderausgabe zum Neustart der Kultur statt. Rund 500 Teilnehmer*innen aus Politik, Kunst- und Förderpraxis kamen zum Dialog und zur gemeinsamen Bestandsaufnahme der Folgen der Pandemie im Radialsystem Berlin und digital auf bundesforum.art zusammen. Aron Weigl hielt einen Vortrag, dessen Aufzeichnung hier nachzusehen ist. [mehr dazu]
MATCHMAKING seminar in the field of education/lifelong learning
Im Rahmen des Erasmus+ Projekts “FIRST Network“, bei dem EDUCULT Partner ist, findet am 08. Oktober, 10-11:30 Uhr über Zoom ein virtuelles Matchmaking Event statt, dessen Ziel es ist, die europäische Zusammenarbeit im Bereich Kultur/Kunst/Kulturerbe durch die Schaffung einer Plattform für den Erfahrungsaustausch und den Aufbau neuer Partnerschaften und/oder die Vorbereitung einer erfolgreichen Bewerbung um Förderungen der Small Scale Partnerships im Rahmen von Erasmus+ zu erleichtern. [mehr dazu]
KUPFzeitung – Mitgegeben
In der aktuellen Ausgabe der KUPFzeitung hat Angela Wieser einen Beitrag in der Rubrik „Mitgegeben“ zum Thema „Partizipation in der Kulturforschung“ verfasst. [mehr dazu]
Magazin Ladestation K3
Im Rahmen der Reihe „K3-Projekte“, die vom OeAD organisiert und vom Bildungsministerium unterstützt wird, ist das Magazin Ladestation K3 erschienen. K3-Projekte ist eine modellhafte Projektreihe der Kulturvermittlung, die speziell für den Bereich der Lehrlings-Ausbildung entwickelt wurde. Verschiedene Projektvarianten für Berufsschulen und Betriebe haben sich seit dem Start dieser Ausbildungsinitiative im Jahr 1989 in ganz Österreich etabliert. Und sie alle verfolgen ein Ziel: Die Lehrlinge ausgehend von ihrer eigenen Arbeits- und Lebenswirklichkeit im kommunikativen Austausch mit Kulturschaffenden zu kultureller Eigenaktivität anzuregen. Aron Weigl hat für das Magazin einen Beitrag zum Thema „Über Kulturelle Bildung ins Arbeitsleben“ geschrieben. [mehr dazu]
EDUCULT VERÖFFENTLICHT
Kulturelle Bildung in Schulen im Land Salzburg – Studie zu Umsetzung, Herausforderungen und Bedarfen
EDUCULT wurde vom Land Salzburg beauftragt, eine Studie zum Thema Kulturelle Bildung an Salzburgs Schulen durchzuführen. Ziel war dabei, einen Einblick in die Aktivitäten und Umsetzung kultureller Projekte im Bildungsbereich zu bekommen und ihre Bedeutung für den Schulkontext herauszuarbeiten. Die Studie wurde von Veronika Ehm und Aron Weigl durchgeführt und ist im September 2021 erschienen. [zur Studie]
EDUCULT INFORMIERT
Open Call zur Teilnahme an der „Temporären Schule zur Entwicklung schöner Gesten“
Die Künstler*innen Initiative „Im_flieger Wien“ eröffnet im Jahr 2022 die SCHULE@Im_flieger, ein hybrides Format, das transgenerationale und transdisziplinäre Wissensvermittlung, künstlerische Forschung und Produktion, sowie Diskurs vereint. Die „Temporäre Schule zur Entwicklung schöner Gesten“ ermöglicht ausgewählten Teilnehmer*innen ihre eigene künstlerische Praxis zu befragen und weiterzuentwickeln. Über drei Monate werden sie mit verschiedenen erfahrenen Künstler*innen, Geistesforscher*innen, Aktivist*innen und in der Gruppe selbst im Austausch sein. Danach besteht die Möglichkeit, die entwickelten Arbeiten über den Sommer zu vertiefen und im Herbst 2022 nochmals zu veröffentlichen. Es werden Arbeitsstipendien vergeben. [mehr dazu]
Fair Pay – Für faire Bedingungen in Kunst, Kultur und Medien
Der Kulturrat Österreich hat den ersten Fair-Pay-Reader veröffentlicht. Dafür wurden Interessenvertretungen eingeladen darzustellen, wie in ihren Sparten gearbeitet wird, wie die Einkommensstrukturen aussehen und welche Instrumente und Lösungsansätze entwickelt wurden und werden, um zu einer fairen und angemessenen Bezahlung zu kommen. Im Anschluss an den Text der jeweiligen Sparte sind konkrete Tools gesammelt ‒ in Form von Gehaltstabellen, Kollektivverträgen, Kalkulationshilfen oder unverbindlichen Honorarempfehlungen. [mehr dazu]
Kultur:Bildung
Ab dem Schuljahr 2021/22 bietet der OeAD im Auftrag des BMBWF mit der Initiative „Kultur:Bildung“ das umfangreichste Kunst- und Kulturvermittlungsprogramm mit Schulen in ganz Österreich an. Künstler/innen aller Kunstsparten arbeiten mit Schülerinnen und Schülern impulsgebend und partizipativ, analog und digital in Projekten im Rahmen des Unterrichts zusammen. Einreichen können alle Schulen mit Öffentlichkeitsrecht in ganz Österreich in Kooperation mit Kulturschaffenden, die Einreichfrist ist laufend bis spätestens 6 Wochen vor Projektbeginn. [mehr dazu]
culture connected – Kooperation zwischen Schulen und Kulturpartnern
Die österreichweite Initiative des BMBWF unterstützt Kooperationsprojekte zwischen Schulen und Kulturpartner*innen. Gemeinsam werden kulturelle Aktivitäten entwickelt, die die Potenziale der Schüler*innen und ihre Mitwirkung an Kunst und Kultur stärken. Es entstehen partizipative Projekte, die die Schule zu einem kulturellen Zentrum erweitern. Einreichen können Kultureinrichtungen, -initiativen und -vereine in Zusammenarbeit mit Schulen mit Öffentlichkeitsrecht in ganz Österreich und Projektteams der schulischen Tagesbetreuung. Die Einreichfrist läuft bis zum 06.12.2021. [mehr dazu]
Änderung der COVID-19-Maßnahmenbegleitverordnung
Mit 1. Oktober treten geänderte Bestimmungen für Kulturveranstaltungen in Kraft. Dazu gehört eine 2-G-Regelung für Besucher*innen von Veranstaltungen ab 500 Personen und die Aufhebung der Gültigkeit von Antigentests als „3-G-Nachweis“ in Wien. Die genauen Bestimmungen hat die IG Kultur Wien auf ihrer Website zusammengefasst. [mehr dazu]
Open Air Guide online
Der vor kurzem erschienene „Open Air Guide“ der Vienna Club Commission und der IG Kultur Wien soll es Veranstalter*innen einfacher machen, unter freiem Himmel zu veranstalten. Neben einer Übersicht über alle relevanten Gesetze und sonstige Regelungen enthält er vor allem viele nützliche Praxistipps. [hier downloaden]
LETZTE NEWSLETTER
- EDUCULT sucht eine*n Projektmanager*in im Bereich Kulturmanagement und Öffentlichkeitsarbeit
- Einladung zum Konzert: Salon der Kulturen – „Untouched“
- Einladung zur Tagung: Kulturelle Bildung, Resilienz und Nachhaltigkeit zusammen_denken
- Newsletter zwei 2022
- EDUCULT: Einladung zu kommenden Veranstaltungen
- Reminder: Einladung zur Veranstaltung „Das hat uns verändert – jetzt verändern wir!“
- Einladung zur Veranstaltung „Das hat uns verändert – jetzt verändern wir!“
- Newsletter eins 2022
- Frohe Feiertage und auf ein Wiedersehen im Jahr 2022!
- Newsletter sechs 2021