Newsletter Juni 2017
Liebe Freundinnen und Freunde von EDUCULT!
Aktuelle Studien, Evaluationen und Projekte sowie Neuigkeiten aus den Bereichen Kulturpolitik, Kulturelle Bildung, Kunst und Kultur stehen auch im Sommer wieder auf dem Programm.
Viel Freude beim Schmökern wünscht
Ihr Team von EDUCULT
EDUCULT IN AKTION gibt Auskunft über aktuelle Projekte
EDUCULT IM GESPRÄCH porträtiert Menschen
EDUCULT IM AUSTAUSCH zeigt Beteiligungen und Kooperationen
EDUCULT INFORMIERT verweist auf Interessantes aus dem Umfeld
WIMMER´S MONTHLY
Altern – über gebotene Veränderungen im Leben
Das Buch von Natascha Wodin „Altern, fremdes Land“ beginnt mit der Wahrnehmung von Veränderungen am, besser im eigenen Körper:
„Zuerst hatte sie geglaubt, die Schwäche, mit der sie eines Morgens aufgewacht war, sei einer der ganz gewöhnlichen kleinen Unpässlichkeiten, die kamen und genauso schnell wieder gingen. Mal hatte man einen guten Tag, mal einen schlechteren, das war normal."(…)
Ja, Altern ist nichts für Feiglinge, und es erfordert Kraft, sich gegen die Wirkungen des eigenen physischen Verfalls zu stemmen. Wodin erzählt eine ebenso anrührende wie schonungslose Geschichte des Ankämpfens gegen den Sog von Alterseinsamkeit, das im Wesentlichen darin besteht, sich eingefahrenen Zuschreibungen zu verweigern und sich den Zumutungen des Lebens noch einmal auf neue Weise auszusetzen. Obwohl Wodin das Leben einer Frau nachzeichnet, die sich jenseits der 60 ihren Wünschen und Sehnsüchten aussetzt, hat mich der Roman als Mann sehr berührt. Das hat wohl in erster Linie mit meinem eigenen Alter zu tun, dessen Symptome den Anfangszeilen durchaus entsprechen.
Das Publikum – das unbekannte Wesen
Jüngst in einer Probe im Burgtheater brach es aus dem gestressten jungen Regisseur heraus: „Ich hasse das Publikum.“ Und weit und breit niemand, der dagegen gehalten hätte. Ganz offensichtlich steht diese Nachwuchshoffnung mit seiner Aggression denen gegenüber denen, für die er Kunst produziert, nicht alleine da. Vielleicht liegt schon in der Zuschreibung, ein Theatermacher wie er, würde für jemanden Theater machen, mein Trugschluss. Viel wahrscheinlicher ist es, dass dieses Gegenüber in seiner Vorstellung gar nicht existiert (oder bestenfalls in Gestalt einiger ausgewählter Kritiker). Vielmehr geht es ihm um die Kunst selbst, die für sich zu stehen hätte und für deren Hervorbringung Zuschauer bestenfalls als störend empfunden werden.
EDUCULT IN AKTION
Schule INKLUSIVE Kulturelle Bildung
Das letzte Arbeitstreffen von „Schule INKLUSIVE Kulturelle Bildung“ in Wien Ende April 2017 wurde intensiv dafür genutzt, den gemeinsamen Praxisleitfaden, der im Herbst veröffentlicht werden soll, zu erstellen sowie am modularen Fortbildungskonzept zu arbeiten. Parallel gab es für einige LehrerInnen und VermittlerInnen die Möglichkeit, bei den Enrichment-Tagen der Reformpädagogischen Volksschule Karl-Löwe-Gasse zu hospitieren und die Natur-Außenstelle der Integrativen Lernwerkstatt Brigittenau zu besuchen. Für Österreich erarbeitet EDUCULT aktuell in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtschulrat für Wien eine nationale Handreichung rund um kulturelle Bildung, in der auch die gesammelten Erfahrungen aus „Schule INKLUSIVE Kulturelle Bildung“ einfließen werden. Eine Veröffentlichung ist ebenfalls für Herbst 2017 geplant.
Freie Darstellende Künste und Kulturelle Bildung
Die deutschlandweite Befragung aller Mitglieder der Landesverbände für freie darstellende Künste sowie ein Großteil der Interviews mit AkteurInnen in den im Detail untersuchten Bundesländern sind abgeschlossen. Die letzten Gespräche finden noch im Laufe des Sommers statt. Der interne Zwischenbericht zur Studie wird erstellt und geht Anfang Juli an den Bund Freie Darstellende Künste. Dabei liegt ein Fokus auf den Ergebnissen der Online-Befragung, die insbesondere Aussagen zur Nutzung von Förderprogrammen im Bereich Kulturelle Bildung durch die AkteurInnen der freien darstellenden Künste erlaubt. Weitere Schwerpunkte bilden die Analyse der Förderprogramme auf Bundesebene und in den Bundesländern sowie erste Einblicke in das Verständnis von Kultureller Bildung der Akteursgruppen.
EDUCULT IM GESPRÄCH
EDUCULT im Gespräch mit Oleg Soulimenko
Oleg Soulimenko ist ein russischer Performer und Choreograph, der sowohl in Wien, als auch in Moskau arbeitet und lebt. Bevor er sich dazu entschied, seine berufliche Laufbahn dem Tanz zu widmen, studierte er Bauingenieurwesen. 1990 gründete Oleg Soulimenko das „International Laboratory Saira Blanche Theater“. Dessen Bühnenwerke, die zutiefst anspruchsvolle, starke und provokative performerische Improvisationsübungen entfalteten, wurden in West-und Osteuropa, sowie in den Vereinigten Staaten von Amerika aufgeführt. 2002 arbeitete Oleg mit dem Tanzquartier Wien zusammen, indem er das Projekt „East meets West“, ein kreativer Dialog zwischen russischen und österreichischen KünstlerInnen, mitgestaltete und ins Leben rief. 2012 stellte Oleg Soulimenko die beeindruckende Produktion „Made in Austria“ bei den Wiener Festwochen vor. Sein neues Stück „LOSS“ wird dieses Jahr beim Impulstanz aufgeführt.
EDUCULT IM AUSTAUSCH
Kulturpolitik für ein Theater für junges Publikum
Am 16. und 17. Mai 2017 fand in Kapstadt/Südafrika die Konferenz des International Theatre for Young Audiences Research Network statt. Im Rahmen des Weltkongresses und des Theaterfestivals der ASSITEJ trafen sich insgesamt über 600 TheaterpraktikerInnen, WissenschaftlerInnen und KulturvermittlerInnen aus aller Welt, um über Kinder- und Jugendtheater und seine Konzepte, Strukturen und Inhalte zu diskutieren, Theater zu sehen und zu spielen. EDUCULT- Mitarbeiter Dr. Aron Weigl nahm an der Konferenz im Panel „Supportive system or repressing conditions? A critical questioning of concepts and structures for intercultural Theatre for Young Audiences“ teil.
Welttag der kulturellen Vielfalt – ein Video-Beitrag
Kulturelle Vielfalt gehört zu den wichtigsten Themen internationaler Kulturpolitik. 2001 wurde die Allgemeine Erklärung zur Kulturellen Vielfalt von der UNESCO verabschiedet und im selben Jahr wurde der 21. Mai zum Welttag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung erklärt. Zum Welttag der kulturellen Vielfalt und der Internationalen Woche der kulturellen Bildung (UNESCO) vom 22.-28. Mai 2017 hat die Akademie der Kulturellen Bildung Fachleute der Kulturellen Bildung aus neun europäischen Ländern zum Thema Kulturelle Vielfalt befragt und zeigt einen Querschnitt der Einschätzungen. EDUCULT freut sich, durch eine Schilderung von Michael Wimmer zum Thema kultureller Heterogenität einen Beitrag zum Welttag kultureller Vielfalt leisten zu dürfen.
"Das Fremde und das Eigene"- ein Vortrag von Michael Wimmer
Zur Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins hielt Michael Wimmer einen Vortrag zum Thema „Das Fremde und das Eigene“. In Zeiten fortschreitender Globalisierung und Mobilitätsbewegungen werden Selbst- und Fremdzuschreibungen unter und zwischen Menschen immer bedeutsamer. Durch den demografischen Wandel stellt in diesem Zusammenhang die „Identität“ eine immer größere Herausforderung dar. Michael Wimmer diskutiert dabei aufkommende Chancen und Risiken, die Aufgaben und Beitrage von Kulturbetrieben, sowie die Rolle von Rechtsstaatlichkeit für die Gesellschaft.
EDUCULT INFORMIERT
„Forschungsfonds Kulturelle Bildung. Studien zu den Wirkungen Kultureller Bildung“
Der „Forschungsfonds Kulturelle Bildung. Studien zu den Wirkungen Kultureller Bildung“ ist ein Projekt des Rates für Kulturelle Bildung e.V., gefördert durch die Stiftung Mercator. Ziel des Forschungsfonds ist es, zur Formulierung von wissenschaftsgestützten Argumenten für die Anerkennung von Kultureller Bildung als gleichwertigem Teil von allgemeiner Bildung beizutragen.
"Polis and the People: Looking into the future of urban cultural policies"
Die Non-Profit Organisation Culture Action Europe (CAE) behandelt in ihrer 2017 erschienenen englischsprachigen Publikation "Polis and the People: Looking into the future of urban cultural policies" die gegenwärtigen Herausforderungen der urbanen Kulturpolitik. Durch eine Charakterisierung des Zusammenspiels verschiedener kultureller AkteurInnen, wozu unter anderem KünstlerInnen, Schulen, Urbanistikforschung, Stadtregierung, Stiftungen, Kulturnetzwerke und -zentren zählen, wird auf lokaler Ebene das Feld der Kunst und Kultur erörtert. Diese Publikation beschreibt die städtische kulturelle Entwicklung, reflektiert das bisher Gelernte, sowie die Zuschreibungen von Identität und zeigt unter Berücksichtigung der lokalen Perspektive mögliche fortschrittliche Wege auf.
ARTS RIGHTS JUSTICE PROGRAM – Programm für die Rechte von KünstlerInnen
Unter der Maxime, die Rolle von KünstlerInnen und deren Schaffungsprozesse entlang der Menschenrechte und gesellschaftlicher Freiheiten zu strukturieren, hat die UNESCO Hildesheim ein Programm für die Rechte von KünstlerInnen ins Leben gerufen. Dabei hat sich das ARTS RIGHTS JUSTICE (ARJ) PROGRAM zum Ziel gesetzt, Fähigkeiten in diesem Bereich zu fördern und zu professionalisieren, den Austausch von Wissen sicherzustellen und eine Expertise bezüglich dieses Themas zu generieren. Dafür sollen die Strukturen für die Vermarktung und den Schutz der künstlerischen Freiheit gestärkt und ausgeweitet werden. Das ARJ besteht aus der ARJ ACADAMY, die vom 24.8 bis zum 30.8.2017 in Hildesheim stattfindet, der anschließenden ARJ CONFERENCE vom 30.8. bis zum 1.9.2017 und regionalen ARJ LABORATORIES. Nähere Informationen zum Projekt und zur Teilnahme können auf der Programmhomepage abgerufen werden.
Der JUNGE OHREN PREIS in seiner 12. Auflage
Das "netzwerk junge ohren e.V." sucht für den 12. JUNGE OHREN PREIS innovative und konsistente Vermittlungsarbeit. Bewerbungen werden bis zum 30. September 2017 online entgegen genommen. Dabei wird auf frische Ideen gesetzt, die kreative Wege zur (klassischen) Musik öffnen. Der JUNGE OHREN PREIS prämiert herausragende Vermittlungsprogramme und würdigt MusikvermittlerInnen für ihre beispielhafte Arbeit, setzt ein Zeichen für offene Ohren und offene Musikkulturen und bietet Musikprofis aus dem gesamten deutschsprachigen Raum ein junges Forum zur Vorstellung ihrer Konzepte.
Eine Ausstellung der Universität für angewandte Kunst Wien in Kooperation mit der VIENNA BIENNALE 2017
Unsere Arbeitswelt ist im Umbruch. Technologische Umwälzungen, wie zum Beispiel die rasch voranschreitende Digitalisierung und die enormen Entwicklungen in den Bereichen Robotik und künstliche Intelligenz, greifen massiv in unseren Arbeitsalltag ein. Die Ausstellung How Will We Work? thematisiert sowohl in analytischer als auch spekulativer Weise zukünftige Formen und Funktionen von menschlicher Arbeit und greift dabei insbesondere die Rolle des kreativen Sektors auf. Mit Blick auf das Verschwinden von scheinbar "traditionellen Arbeitsplätzen" wirft sie auch die Frage auf, wer an der Neudefinition der Begriffe Arbeit und Zukunft beteiligt sein wird bzw. sein sollte.
LETZTE NEWSLETTER
- EDUCULT sucht eine*n Projektmanager*in im Bereich Kulturmanagement und Öffentlichkeitsarbeit
- Einladung zum Konzert: Salon der Kulturen – „Untouched“
- Einladung zur Tagung: Kulturelle Bildung, Resilienz und Nachhaltigkeit zusammen_denken
- Newsletter zwei 2022
- EDUCULT: Einladung zu kommenden Veranstaltungen
- Reminder: Einladung zur Veranstaltung „Das hat uns verändert – jetzt verändern wir!“
- Einladung zur Veranstaltung „Das hat uns verändert – jetzt verändern wir!“
- Newsletter eins 2022
- Frohe Feiertage und auf ein Wiedersehen im Jahr 2022!
- Newsletter sechs 2021