Kulturpolitik für ein Theater für junges Publikum
EDUCULT bei der „Cradle of Creativity“-Konferenz 2017 in Kapstadt
Die Internationale Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche (ASSITEJ) widmet sich der Erhaltung, Entwicklung und Förderung des Kinder- und Jugendtheaters. Neben Live-Theater, Workshops, Kongressen, internationalen Forschungskonferenzen, wurden bei der diesjährigen Veranstaltung auch „Next Generation Residency“-Programme zur Bildung von internationalen Kollaborationen abgehalten. Dazu waren, neben Familien und Jugendlichen aus Afrika, auch internationale VertreterInnen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Bildung eingeladen. Auch EDUCULT war in Form seines Mitarbeiters Dr. Aron Weigl vertreten, der durch einen Vortrag im Rahmen der Konferenz des International Theatre for Young Audiences Research Network (ITYARN) einen inhaltlichen Beitrag zum ASSITEJ-Kongress leistete.
In seinem Vortrag innerhalb des Panels „Supportive system or repressing conditions? A critical questioning of concepts and structures for intercultural Theatre for Young Audiences” beschäftigte er sich mit der Frage nach einer kritischen Kulturellen Bildung: Welche Rolle sollte Kulturelle Bildung angesichts veränderter gesellschaftlicher Strukturen spielen? Welchen Kriterien sollte sie folgen? Werden Machtstrukturen in Programmen, Projekten und Prozessen Kultureller Bildung reflektiert? Wird durch Umsetzungen von Kulturellen Bildungsprojekten soziale Realität konstruiert oder dekonstruiert? Wird durch eine Fokussierung auf benachteiligte Gruppen möglicherweise deren Marginalisierung verstärkt? Um eine kritische Kulturelle Bildung zu ermöglichen, wäre dementsprechend von kulturpolitischer Seite zu gewährleisten, dass eine gemeinsame Kommunikation verschiedener Gruppen und die Wahrnehmung von Unterschieden in einem „dritten Raum“, der z. B. das Kinder- und Jugendtheater darstellen kann, als Basis von Kooperation möglich wird.
Im Austausch mit den anderen Panel-TeilnehmerInnen (Prof. Dr. Wolfgang Schneider vom Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim, Katharina Schröck vom Theaterreferat des Kulturamts Frankfurt am Main, Dr. Annika Hampel vom International Office des Karlsruher Instituts für Technologie und Prof. Dr. Veronica Baxter von der Cape Town University) sowie mit Interessierten aus aller Welt konnte eine Diskussion über Kulturpolitik-/ Theaterpolitikforschung, Kulturelle Bildung, Diversität und internationale Kooperationen entstehen. Für Anfang 2018 ist die Publikation der Vorträge des Panels geplant.
ASSITEJ South Africa works to promote international awareness of South African theatre for children and young people, through networking, organising exchanges, touring performances, and by facilitating contacts. ASSITEJ South Africa presents its bid to host the ASSITEJ International 19th World Congress in Cape Town in 2017.