Salon der Kulturen: Diskussionsveranstaltung „Kultur und Flucht“
Der kulturinstitutionelle Umgang mit Fluchtbewegungen fünf Jahre nach 2015
Im Salon der Kulturen zum Thema Flucht und Kunst wurden, aus unterschiedlichen Perspektiven, die Auswirkungen der Fluchtbewegung 2015 beleuchtet. Aus persönlicher Erfahrung berichteten die syrischen Künstler Hamed Aboud (Schriftsteller) und Thaer Maarouf (Bildender Künstler), wie sie sich die Frage nach der Bedeutung und Rolle von geflüchteten Künstler*innen stellten und wie sie, nach ihrer Flucht, die Rolle kultureller Vermittler einnahmen. Dass dies zweifellos von konkreten Fragen der Arbeitsbedingungen und -möglichkeiten abhängig ist, wurde anhand der Arbeit von „QUESTION ME & ANSWER“ deutlich, die geflüchteten Künstler*innen als beratende Organisation zur Seite steht.
Wie Organisationen und Institutionen des Wiener Kulturbetriebs auf Fluchtbewegungen reagieren (können), spitzte sich an der Frage zu, inwiefern das Thema Flucht vor allem Teil der Kulturvermittlung sein kann und in welcher Form, die Repräsentation von geflüchteten Künstler*innen in Kulturinstitutionen und -organisationen forciert werden muss. Ideal, so die Diskussionsteilnehmer*innen, ist ein Zusammenspiel beider Ebenen. Inwiefern dies jedoch gelingen kann, hängt auch von der Größe und Flexibilität der jeweiligen Institution ab.
Vielen Dank an die beteiligten Künstler*innen und die Vertreter*innen von „QUESTION ME & ANSWER“, kulturen in bewegung, dem mumok und der Asylkoordination Österreich sowie an alle Gäste für diese wunderbare Diskussion!
Die diesjährige „Salon der Kulturen“ Diskursveranstaltung widmet sich dem Umgang von Kulturinstitutionen mit dem Thema „Flucht“. Einerseits geht es um die Repräsentation von Geflüchteten bzw. die künstlerische Thematisierung von Migrationsbewegungen in Wiener Kultureinrichtungen und andererseits um die Integration und Relevanz von geflüchteten Künstler*innen im Wiener Kulturbetrieb. Gemeinsam mit Vertreter*innen von Kultureinrichtungen, Expert*innen aus dem Kulturbereich, der Kulturpolitik und dem Wissenschaftsdiskurs, (geflüchteten) Künstler*innen und Interessierten möchte EDUCULT fünf Jahre nach den verstärkten Migrationsbewegungen 2015 die Relevanz dieses Themas für den Wiener Kulturbetrieb hinsichtlich der kulturellen und künstlerischen Diversität erörtern.
Wichtige Fragestellungen der Diskussion sind:
- Welchen Stellenwert hat das Thema „Flucht“ für Wiener Kulturinstitutionen und welche Formate wurden dahingehend entwickelt?
- Wie sind geflüchtete Künstler*innen in Kultureinrichtungen repräsentiert?
- Welchen Austausch gibt es zwischen Kultureinrichtungen und geflüchteten Künstler*innen? Werden gemeinsam Konzepte entwickelt?
- Wie viel Diversität möchte der Wiener Kulturbetrieb wirklich?
Podiumsdiskutant*innen:
Mehr Informationen zum Podium.
Moderation: Angela Wieser (EDUCULT)
In die Diskussion wird eine künstlerische Intervention in Form einer Lesung des syrischen Autors Hamed Abboud integriert.
Die Veranstaltung wird aufgrund der aktuellen Veranstaltungsbeschränkungen digital über Zoom stattfinden. Es wird einerseits die Möglichkeit geben, nach Voranmeldung direkt über Zoom teilzunehmen, um in den Austausch mit den Podiumsdiskutant*innen zu treten und mitzudiskutieren, und andererseits, das Event in einem Live-Stream über die Veranstaltungsseite auf Facebook mitzuverfolgen und in der Kommentarfunktion Fragen zu stellen. Die Informationen zur Zoom-Teilnahme werden nach der Email-Anmeldung individuell weitergegeben.
Programm:
20:00 – 20:15 Begrüßung und Vorstellung
20:15 – 20:45 Diskussion I
20:45 – 21:00 Lesung
21:00 – 21:30 Diskussion II und Verabschiedung
Wir freuen uns auf Ihre/Eure Teilnahme!
Bild: Räumlichkeiten von EDUCULT/©EDUCULT