Glauben gegen Arbeitslosigkeit
Der greise Papst war in Spanien, um der spanischen Jugend den wahren Glauben nahezubringen. Er offerierete seine eigene Glaubensüberzeugung gegen das Vorherrschen von Oberflächlichkeit, Konsumismus und Hedonismus. Dies sei der Grund, warum junge Menschen eine große Banalität im Umgang mit der Sexualität, großen Mangel an Solidarität und viel Korruption wahrnehmen würden. Zumindest ein Teil der Jugendlichen fühlte sich mißsverstanden und reagierte mit Protesten dagegen.
Fassungslos war ich nach einem Bericht in der Süddeutschen Zeitung, wonach die spanische Regierung angekündigt hat, sie wolle anlässlich des Papstbesuchs den Vatikan um Unterstützung bei der geplanten Umgestaltung der Grabstätte des faschistischen Diktators Francisco Franco bitten. Das von Zwangsarbeitern errichtete Mausoleum im Tal der Gefallen solle nicht mehr ein Ort des althergebrachten nationalkatholizismus sein, sonderen „eine Stätte der Versöhnung“ werden. Der Sprecher des Vatikans habe ausweichend reagiert: Er glaube nicht, dass der Papst darüber mit dem Regierungschef reden wolle.
Und jetzt stelle ich mir noch vor, der Austrofaschist Engelberth Dollfuß wäre in Mariazell begraben. Und die jährliche Prominenten-Wallfahrt, die der politisch nicht ganz einflusslose Raiffeisen-General Christian Konrad ausrichtet, gälte nicht nur dem Besuch der österreichischen „Gnadenmutter“…
Noch ist zu hoffen, dass dann Feuer am Dach wäre, mit oder ohne Papst
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