Die Zukunft der Kulturpolitik im Kultur-Montag
Im Jänner wurde die Studie „Rebuilding Europe – Die Kultur- und Kreativwirtschaft vor und nach COVID-19“ veröffentlicht. Sie wurde von der internationalen Unternehmensberatung Ernst & Young im Auftrag des Zusammenschlusses der europäischen Verwertungsgesellschaften GESAC durchgeführt.
Die Zahlen sind beeindruckend: Die Studienautor*innen gehen von einem jährlichen Umsatz des Sektors in Höhe von 640 Mrd. Euro bzw. 4,4% des Bruttoinlandsproduktes in Europa aus. Die Zahlen hätten sich seit 2013 überdurchschnittlich entwickelt und würden andere Wirtschaftszweige wie Chemie weit in den Schatten stellen. Umso schwerwiegender sind die Verluste seit dem Beginn der Pandemie, die sich mittlerweile auf 31% belaufen würden. Besonders betroffen wären dabei die Bereiche der performativen Künste sowie des Films, deren Einsätze um bis zu 90% sanken.
Über ein ähnliches Auf und Ab berichtet die Studie in Bezug auf die Beschäftigungslage. Mit rund 7,6 Mio. Menschen bildet der Sektor einen wichtigen Faktor am Arbeitsmarkt. Seit 2013 seien 700.000 neue Jobs entstanden. Mit den dramatischen Einbrüchen seit dem Frühjahr 2020 sind viele Jobs gefährdet; immer mehr, auch große Einrichtungen, denken ans Zusperren und nehmen dabei eine Kündigungswelle in Kauf.
Um diesen Abwärtstrend zumindest zu verlangsamen schlägt Ernst & Young vor, ein öffentliches Investitionsprogramm auf den Weg zu bringen; einen soliden Rechtsrahmen zur Weiterführung der kulturellen Infrastruktur bereitzustellen sowie die nationalen Gesellschaften von der Bedeutung dieses Wirtschaftssektors zu überzeugen.
Der ORF-Kultur-Montag führte mit mir ein Interview auf der Grundlage einiger vorformulierter Fragen, die ich an dieser Stelle etwas ausführlicher beantworten kann.
Den Blogbeitrag in voller Länge und weitere Publikationen von Michael Wimmer finden Sie auf Michael Wimmers Kulturservice!
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Bild: Bildausschnitt kulturMontag vom 15.02.2021
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