Über das Schöne in der Kunst und über die Vergänglichkeit im Leben
„Für mich zählte weniger als für sie nicht so sehr der Besitz der Dinge als die Erinnerung an sie, die Erinnerung, mit der verglichen der Besitz an und für sich nur enttäuschend, banal und unzulänglich erscheinen kann. Meine Sehnsucht, die Gegenwart sofort zur Vergangenheit werden zu sehen, um sie dann in aller Muße lieben und anschauen zu können – sie teilte sie vollkommen. Es war unser Laster, nämlich dies: mit stets rückwärtsgewandtem Kopf vorwärts zu gehen‘“ (aus Giorgio Bassanis Roman „Die Gärten der Finzi-Contini“ (1962))
In der Serie „House of Cards“ gibt es eine Szene, in der tibetische Mönche im Weißen Haus ein virtuoses Mandala aus buntem Sand schaffen. Ihre Mühe hat eine Form von scheinbar zeitloser Gültigkeit entstehen lassen. Und doch greift plötzlich einer der Mönche zu einem Schlüssel und zerstört das Ergebnis wochenlanger Arbeit mit einer einzigen Handbewegung. Im Zuschauer macht sich ein Moment des Erschreckens, ja des Versuchs der Gegenwehr breit. In den folgenden Szenen sieht man die Mönche an einem Bach, in den sie die unansehnlichen Reste ihres Kunstwerks streuen. Und der Präsident, den seine Amtsgeschäfte daran gehindert haben, das Original auf sich wirken zu lassen, erhält eine Photographie als Dokumentation.
Der Sinn der Aktion ist klar: Dem*der Beschauer*in wird in aller Deutlichkeit vorgeführt, dass die menschliche Existenz bzw. das, was sie hervorbringt, nicht von Dauer ist. Sie unterliegt unvorhersehbarer und damit unbeeinflussbarer Veränderung. Das buddhistische Konzept eines auf das Nichts zusteuernden Lebens, in dem die unablässige Kraft der Veränderung zu einem Ende kommen darf, findet so seine Begründung.
Jede Kunstwahrnehmung ist vergänglich und damit eine Repräsentation der unvorhersehbaren Endlichkeit menschlicher Existenz
So sehr die plötzliche und unerwartete Zerstörung des Mandalas ihre unerwartete Wirkung nicht verfehlt, so könnte das tradierte Rezeptionsverhalten vor allem performativer Kunstformen darauf schließen lassen, dass wir uns an die Enttäuschung, dass das Schöne nicht ewig währen kann, längst gewöhnt haben. Immerhin gehört es zu den Bestimmungsstücken gängiger Aufführungspraxis, dass jedes Stück früher oder später endet, der Vorhang runtergeht und spätestens dann der Bann ästhetischer Unmittelbarkeit gebrochen wird. Was ab dann bleibt ist die Erinnerung an eine mehr oder weniger gelungene Aufführung. Das ist etwas anderes bei materialisierter Kunst, das uns als Bild an der Wand, als Skulptur im Raum oder als Buch in unseren Händen als etwas scheinbar Dauerhaftes entgegentritt. Abgesehen davon, dass – trotz aller konservatorischen Bemühungen – die Präsenz dieser Objekte irgendwann zu Ende geht, sind wir es, die die unmittelbare Konfrontation irgendeinmal abbrechen (müssen), um uns in der Folge mit der Erinnerung zu begnügen.
In beiden Fällen bleibt die trügerische Hoffnung auf Wiederholbarkeit: Wir können uns das Stück ja nochmals ansehen bzw. anhören oder das Buch nochmals lesen. Und natürlich können auch die Mönche das Mandala nochmals schaffen. Aber wir kommen doch nicht um den Umstand herum, dass sich die Akteure ebenso wie die Umstände in der Zwischenzeit verändert haben; dass wir nicht mehr dieselben sind und daher die identen Erfahrungen nicht nochmals machen können. Dagegen helfen auch keine noch so gut gemachten Dokumentationsmedien. Und so bleibt es bei der Einmaligkeit der künstlerischen Aktion, die irgendwann beginnt und irgendwann endet. Künstlerische Dauer ist eine Illusion.
In der Auseinandersetzung mit unabdingbar flüchtigen künstlerischen Phänomenen sind wir unversehens so mit einer tiefen menschlichen Kränkung konfrontiert. Diese läuft darauf hinaus, dass es unserer Beschaffenheit einfach nicht entspricht, etwas „wahrhaft“ Dauerhaftes zu schaffen. Stattdessen, so scheint es, verweist uns „Welt“ immer wieder in aller Brutalität auf unsere Endlichkeit, der wir mit kompensatorischen Glaubenskonstruktionen Ewigkeit, Wahrheit oder Göttlichkeit entgegenzuwirken versuchen.
Selbst auf ein früheres oder späteres Ende zusteuernd scheint es mir zunehmend unverständlich, wie Menschen auf die Idee kommen konnten, sich angesichts der eigenen physischen und mentalen Beschränktheit als dauerhafte Existenzen im Ganzen der Welt zu verorten. Da mögen einige Phantasten im Silicon Valley einmal mehr von menschlicher Unsterblichkeit träumen, mir genügt es völlig, meine persönliche Ausstattung vorrangig zur Orientierung in einer nicht einmal in Ansätzen auslotbaren Welt zu nutzen, mich zusammen mit anderen auf die eine oder andere Abenteuerreise im Versuch der Gestaltung eines guten Lebens zu begeben und es ansonsten damit gut sein zu lassen.
Über die unaushaltbare Provokation menschlicher Endlichkeit
Aber ganz offensichtlich ist der gegenwärtigen menschlichen Verfassung ein weitgehend unaushaltbares Defizit eingeschrieben. Dieses früher oder später zu überwinden, gehöre zu den zentralen Aufgaben des Menschen. Auf dem Programm stünde die Überwindung der eigenen Endlichkeit, um als der Welt ebenbürtige Existenzform bislang unbeeinflussbare Veränderungen – innen ebenso wie außen – wahlweise zu beherrschen oder gleich ganz außer Kraft zu setzen. Diesen kollektiven Wahn zu Ende gedacht: Was für eine furchtbare, weil leblose Vorstellung.
Traditionell wurde und wird diese Form der narzisstischen Kränkung menschlicher Unzulänglichkeit in einem besseren Jenseits kompensiert. Zumindest in einem anderen Leben, um das herum grandiose Glaubensgebäude errichtet wurden, könnte sich der Mensch – freilich nur bei entsprechendem Wohlverhalten im Diesseits – seiner Begrenztheit entledigen. Ihm winkt ein auf Dauer gestellter Zustand jenseits des Jammertals menschlicher Ausgesetztheit gegenüber allen Arten der Veränderung, wie sie nur von einem omnipotent-imaginierten göttlichen Wesen erfahren werden kann.
Wer glaubt, dass mit den Säkularisierungsprozessen der Moderne auch die Hoffnung auf Überwindung des provisorischen Charakters von Menschsein in einer Welt, die sich jeglicher Antizipation von Zukunft entzieht, entsorgt worden wäre, der wird im Nachvollzug der bisherigen Geschichte der Aufklärung eines Besseren belehrt. An die Stelle göttlicher Bestimmung trat eine Vielzahl geschichtsphilosophischer Diktate, die alle darauf hinauslaufen, die Zuschreibung göttlicher Macht über die Welt in einem besseren Jenseits nunmehr den Menschen, eigentlich einer Auswahl von Menschen, bereits im Diesseits zuzuweisen. Es gilt, den Skandal naturbestimmter menschlicher Begrenztheit als eine derart gravierende Unvollkommenheit zu definieren, dass fortan alle Kräfte mobilisiert werden müssen, um diese sukzessive zu überwinden. Darauf beruhen alle Konzepte von permanentem Erkenntnisgewinn, auf Dauer gestelltem Wachstum samt damit verbundenen Nachhaltigkeitsvorstellungen, der Natur einfach ihren Lauf zu lassen. Ziel war und ist es bis heute, es der „Welt“ immer schwerer zu machen, noch einmal ihren kontingenten Charakter, der jede eindeutige Bestimmung von Zukunft verweigert, zu offenbaren. Einfach gesagt: Es galt, sie zu beherrschen. Dass dann – um nur ein Beispiel zu nehmen – von einem Tag zum anderen in Ruanda eine Volksgruppe die andere in wenigen Tagen auf bestialische Weise eliminiert, musste als Kollateralschaden auf dem Weg in eine von Menschen bestimmte Welt abgeschrieben werden.
Und so kann sich ein Grundgefühl im modernen Menschen einstellen, das darauf hinausläuft, die je eigene Endlichkeit in einem insgesamt stimmigen Prozess dauerhafter Weltaneignung durch den Menschen als Gattungswesen aufzuheben: Auch wenn das leider noch immer beschränkte Individuum es selbst nicht mehr erleben würde, so könnte es sich doch aufgehoben fühlen in einem Strom permanenter Weltverbesserung durch alle Weiterlebenden. Am Ende dessen stünde dann, ja was eigentlich? Spätestens beim Versuch, eine auch nur halbwegs plausible Antwort auf diese Frage zu geben, enthüllt sich noch einmal die religiös-heilsversprechende Tiefenstruktur einer solchen Mentalitätsgeschichte des modernen Menschen: Das Ziel liegt ungebrochen in einer gottgleichen Allmacht, die diesmal mit diesseitigen Mitteln errungen werden will. Und führt doch in eine Paradoxie, wonach sich mit der Begrenztheit menschlicher Vorstellungskraft keine sinnvollen Aussagen darüber treffen lassen, wann sich das Heilsversprechen erfüllt. Die Zielerreichung bleibt leer und alle Mühe, dahin zu gelangen, muss umsonst bleiben.
Wenn die Gegenwart nicht mehr erfahrbar ist und wir uns mit der Erinnerung begnügen müssen
Paul Klee hat 1920 seinen „Angelus Novus“ geschaffen als eine menschenähnliche Figur, die ihren Blick in die Vergangenheit richtet, während seine Flügel vom Wind der Geschichte eben aus dieser Vergangenheit aufgebläht werden. Der Philosoph Walter Benjamin hat auf diesem Bild seine geschichtsphilosophischen Thesen begründet, wonach dem Menschen der Blick in die Zukunft verwehrt sei; kraft des (gott-)gegebenen Fortschreitens der Geschichte werde er „zurück“ in die Zukunft bewegt, während die Vergangenheit „vor“ ihm sukzessive aus dem Gesichtsfeld gerate.
Im Bereich der Ästhetik gibt es eine lange Tradition, die permanente zeitliche Bewegung, die uns von einem Anfang zu einem Ende konstitutiv begleitet, zumindest für einen Augenblick zu einem Stillstand zu bringen. Katharsis als eine aristotelische Zuschreibung der antiken Literatur als Form der seelischen Reinigung bildet hierfür die Grundlage. Fausts quälender Versuch, in einem Moment aufzugehen, der so schön wäre, dass er die Zeit vergessen lassen soll, ist dafür ein beredter Ausdruck geworden. Und wohl auch die französische Zuschreibung des Orgasmus als „la petite mort“ steht für ein Empfinden, in dem die menschliche Natur für einen kurzen Augenblick der Zeitlichkeit ein Schnippchen zu schlagen vermag. Dass dieser außerordentliche Moment menschlicher Existenz, in dem einem Hören und Sehen vergeht, semantisch mit dem Tod, wenn auch einem kleinen, identifiziert wird, könnte uns zu denken geben. Am Ende – so die Assoziation – steht immer der große, der unwiederholbare Tod, der – und das erscheint mir die eigentliche, wenn auch widersprüchliche Erkenntnis zu sein – die menschliche Existenz in ihrer unauslotbaren Lebendigkeit überhaupt erst begründet.
Es ist schon eine Weile her, dass Karl Heinz Bohrer 1996 in seiner großangelegten Studie zum Thema „Abschied“ eine Theorie der Trauer vorgelegt hat. Bezugnehmend vor allem auf literarische Texte von Goethe, Nietzsche oder Baudelaire widerspricht er vehement allen Versuchen, die Kunst noch einmal als eine Aufstiegshilfe auf dem beschwerlichen Weg in eine als besser prophezeite Welt in Dienst zu nehmen. Auch er nimmt Benjamins Interpretation von Klees Angelus Novus zum Ausgangspunkt. Ihr unterstellt er eine falsche Versöhnungssehnsucht, die den Menschen zwar nicht in die Zukunft blicken, ihn aber dank dem Wind aus dem Geist der Geschichte in diese tragen lasse. Was aber, wenn ein solcher Wind gar nicht existiert, wenn uns auferlegt ist, orientierunglos in einem Ruinenfeld der Vergangenheit herumzuirren, ohne Hoffnung, all das, was da einmal war, noch einmal in eine von Menschen gemachte Gestalt von Welt zu überführen.
Anhand der Exegese von Texten Baudelaires entwirft Bohrer kein verheißungsvolles Bild, eher eines, in dem Trost keinen Platz findet. Und so finden wir uns unversehens am Abgrund unserer Existenz wieder, damit in einer Position, in der wir angesichts der unmittelbaren Anschauung des eigenen Todes nicht leben können. Nur zu verständlich ist da der Wunsch, immer wieder neue, auf Vorhersehbarkeit von Zukunft gerichtete Lebensentwürfe zu konstruieren, egal ob sie zum gewünschten Ziel führen oder nicht.
In seiner Beschäftigung mit Abschied und Trauer entwirft Bohrer unterschiedliche Szenarien, die zu unterschiedlichen Arten der Trauer führen. Ihm zufolge löse z.B. der Abschied Jesu von seinen Jüngern vor seinem Tod am Kreuz eine Trauer aus, die mit dem Versprechen des Wiedersehens in Gottes Reich eine Tröstung erfährt. Nicht ganz so zuversichtlich mag es wirken, wenn die eigene Endlichkeit im Zusammenhang mit einer historischen Logik gebracht werden kann, deren Erfüllung über den individuellen Tod hinausweist, indem er z.B. Nutzen für die nächste Generation schafft („Der nächsten Generation eine bessere Welt hinterlassen“).
Mit Baudelaire, so Bohrers These, hätten sich diesbezügliche Versöhnungsversuche des Eingebettetseins in ein größeres Ganzes weitgehend erledigt. In seiner Ästhetik komme der Glaube, Gegenwart könne noch einmal so erfahren werden, dass sie Schlussfolgerungen auf eine wie immer gestaltbare Zukunft erlaube, an ihr Ende. Daraus resultiere eine Form der trostlosen Trauer, die darum weiß, dass Gegenwart im Augenblick der Wahrnehmung immer auch schon vergangen und damit verschwunden ist: „Der Verlust ist immer schon vorgegeben, da das Verabschiedethaben als Bedingung jeglicher Erfahrung in jedem Bewusstseinsmoment präsent ist.“ Es sei somit das immer schon Gewesene, das unsere epiphanischen Hoffnungen ins Leere lenkt, zumal sich jegliches, noch so verzweifelte Streben nach Sinn und Sinnlichkeit in der Beziehung zum Gegenwärtigen auflöst (Nachvollziehen kann diesen Befund jeder Elternteil, der schmerzlich lernen muss, sich in jeder Entwicklungsphase des Kindes von den eigenen Projektionen, wie es sein soll, immer weiter zu verabschieden bis dieses seinen eigenen, selbstbestimmten Weg heraus aus der Welt der Eltern findet. Allein die Erinnerungen bleiben.)
In der Schönheit liegt kein Heil – eher das Angebot, die eigene Endlichkeit angesichts der Unendlichkeit von Welt anzunehmen
Die Schlussfolgerungen, die jedenfalls ich aus diesen Überlegungen ziehe, laufen darauf hinaus, Heilsprophezeiungen, vor allem wenn sie in ästhetische Formen gefasst und damit dem Anspruch zu genügen versuchen, schön zu sein, besonders skeptisch gegenüberzutreten. Stattdessen erfahre ich mit Bohrers ästhetischem Konzept ein Angebot, mich in besonderer Weise mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen. Wenn es denn einen kathartischen Effekt ästhetischer Erfahrung gibt, dann ermöglicht dieser – zumindest für einen Augenblick – den Austritt aus der Herrschaft einer auf Allmachtszuwachs gerichteten Zukunftsproduktion, von der wir letztlich nur eines wissen: Dass sie so nicht eintreten wird. Dann aber liegt der Erkenntnisgewinn künstlerischer Anschauung zuallererst im Aushaltenlernen der prinzipiellen „Trostlosigkeit“ beim Begreifen der Begrenztheit menschlicher Existenz.
Dass wir in einer Welt leben, die alles übersteigt, was Menschen denken, fühlen oder handeln können, kann frustrierend sein; die sinnliche Erfahrung, dass es eben diese Welt ist, die mich früher oder später aus ihr schaffen wird, mag dazu führen, diese Frustration zu vermeiden und – wenn es sein muss – mit allen Mitteln zu kaschieren. Und doch könnte genau an dieser Stelle die Einsicht kippen: die eigene Endlichkeit als notwendige Voraussetzung dafür, Leben als einen unauslotbaren Schatz an Unvorsehbarkeiten zu erkennen, von dem man nur eines mit Gewissheit weiß: Dass es an ein Ende kommt; und dass das gut so ist, weil Leben anders gar nicht gedacht werden kann.
In der ästhetischen Erfahrung findet sich kein Trost, dafür das Lebendige selbst
Jetzt weiß ich schon, das ist ein sehr hoher Anspruch nicht nur an künstlerische Praxis, die ohne Lust auf Zukunft nur zu leicht ihr Animo verliert. Und doch könnten in einer zunehmend aus dem Lot geratenen Welt, in der jeder alles verspricht, Projekte der Kunstvermittlung in besonderer Weise darauf abstellen, mit Verunsicherung umgehen zu lernen, sie als unabstreifbaren Bestandteil menschlicher Existenz anzunehmen, die in der Wahrnehmung des zumeist unvorhersehbaren Endes ihre eigentliche Bestimmung findet. Was für ein Angebot der Kunst, sich dem Skandal der Endlichkeit auszusetzen, aushalten zu lernen, sich trotz der Fähigkeit, diese Endlichkeit zu transzendieren, den begrenzten Umständen des menschlichen Lebens zu fügen, damit keine Verfügungen über unsere Lebenszeit hinaus zu treffen, weil danach zwar wahrscheinlich irgendetwas weiter geht, dieses Irgendetwas für uns aber nicht mehr existiert, weil wir nicht mehr existieren.
Zumindest eine Facette des Schönen in der Kunst zeigt sich in der Einladung, Frieden zu schließen mit dem Umstand, dass nichts von Dauer ist, wenn es denn lebendig sein will. Dabei spendet Kunst keinen Trost, ganz im Gegenteil, sie führt die*den lebendige*n Betrachter*in – in spielerischer Weise – ganz nah an den Abgrund, von wo ich den Ort sehen kann, wo ich nicht mehr bin.
Vielleicht sollten wir uns öfter daran erinnern, dass tibetische Mönche Mandalas aus Sand gestalten, um sie dann willkürlich zu zerstören. Vielleicht können wir irgendwann spüren, dass es gut so ist.
Bild: „Sand Mandala 2017 Festival of Faiths„, von The Center for Interfaith Relations flickr, CC BY-SA 2.0
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