
Newsletter Februar 2017
Liebe Freundinnen und Freunde von EDUCULT!
Aktuelle Studien, Evaluationen und Projekte sowie Neuigkeiten aus den Bereichen Kulturpolitik, Kulturelle Bildung, Kunst und Kultur stehen auch im Februar 2017 wieder auf dem Programm.
Viel Freude beim Schmökern wünscht
Ihr Team von EDUCULT
EDUCULT IN AKTION gibt Auskunft über aktuelle Projekte
EDUCULT IM GESPRÄCH porträtiert Menschen
EDUCULT IM AUSTAUSCH zeigt Beteiligungen und Kooperationen
EDUCULT INFORMIERT verweist auf Interessantes aus dem Umfeld
WIMMER´S MONTHLY
Über den Hass auf die Eliten und den Bedeutungsverlust von Schulen
In diesen Tagen erscheint der Roman von Julian Barnes "Der Lärm der Zeit" zum Leben von Dmitri Schostakowitsch. Im Zentrum steht dabei das künstlerische Schaffen des sowjetischen Komponisten, der gegen jede Wahrscheinlichkeit den eigenen Untergang überlebt. Während er gefordert war, die von Stalin persönlich überwachte kulturpolitische Parteilinie zu befolgen, geriet er mit einigen seiner "dissonanten" Werke unter Verdacht, zu einem "Speichellecker" der Bourgeoisie und ihres überfeinerten Kunstgeschmacks geworden zu sein. Zu Beginn der Geschichte sehen wir einen durch und durch verängstigten Menschen mit einem Köfferchen voller Leibwäsche auf dem Stiegenabsatz seiner Wohnung auf seine Häscher warten. Am Ende lässt ihn der Diktator leben und zwingt ihn stattdessen, den existentiellen Wiederspruch zwischen seinen künstlerischen Ansprüchen und den engen Vorgaben der sowjetischen Führung zu leben.
EDUCULT IN AKTION
Studie: Freie Darstellende Künste und Kulturelle Bildung
Die Förderlandschaft für Projekte und Programme kultureller Bildung in Deutschland ist vielfältig und schwer überschaubar. Der Bund Freie Darstellende Künste hat in diesem Zusammenhang EDUCULT dazu beauftragt, eine Studie zum Verhältnis von Freien Darstellenden Künsten und Kultureller Bildung in Deutschland zu verfassen. Grundlage der Studie ist die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Verständnissen und Kriterien, dem Widerspruch von Auftrag und Freiheitsanspruch, aber auch den Verschränkungen der beiden Aktionsfelder. Daran anknüpfend gilt es, die für die AkteurInnen der freien darstellenden Künste relevanten Förderprogrammstrukturen kultureller Bildung darzulegen. Bis Ende des Jahres 2017 werden unterschiedliche Erhebungsschritte (Interviews, Online-Befragung, Fokusgruppen, etc.) durchgeführt, bei denen EDUCULT vor allem über partizipative Forschungsmethoden neben der Datengenerierung versucht, Diskursräume für den Austausch zwischen den verschiedenen AkteurInnen von kultureller Bildung zu schaffen.
EDUCULT Summer Academy
Take your students to Vienna! Die EDUCULT Summer Academy bietet Studierenden von Universitäten und Hochschulen mit Lehrgängen in den Bereichen Kunst, Kulturmanagement, -politik und -vermittlung aus dem Ausland maßgenschneiderte Angebote für umfassende Einblicke in die vielfältige Wiener Kulturszene. Dabei werden Themenstellungen aus Kulturpolitik, Kulturmanagement und Kunst- und Kulturvermittlung in Theorie und Praxis beleuchtet. Zahlreiche Besuche unterschiedlicher Institutionen und Diskussionen mit Kulturschaffenden ermöglichen praxisnahen Austausch und ein voneinander Lernen aller Mitwirkenden. Ein Rückblick auf die EDUCULT Summer School mit Studierenden des “Arts Management Program” der University Buffalo/NY findet sich hier.
Mehrsprachiger Redewettbewerb "SAG’S MULTI!" 2016/17
Bereits zum achten Mal findet in diesem Schuljahr der österreichweite mehrsprachige Redewettbewerb "SAG'S MULTI!" statt. Der vom Verein Wirtschaft für Integration ins Leben gerufene Wettbewerb möchte das Potenzial der Mehrsprachigkeit einerseits für die breite Öffentlichkeit sichtbar machen und andererseits die Jugendlichen in ihrer Mehrsprachigkeit bestärken und fördern. Nach spannenden Reden zum diesjährigen Motto "Think out loud!" in den Regionalrunden sind nun insgesamt 104 RednerInnen zu den Finalrunden Ende Februar/Anfang März eingeladen. Am 14. März werden die diesjährigen GewinnerInnen bei der Preisverleihung im Rahmen einer feierlichen Abschlussfeier im Wiener Rathaus bekannt gegeben.
Evaluation von "Kunst und Spiele"
Seit 2015 ist EDUCULT mit der Evaluation des von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projekts "Kunst und Spiele" betraut, bei dem Kultureinrichtungen und BildungspartnerInnen gemeinsam an der Entwicklung und Stärkung frühkindlicher Vermittlungsformate arbeiten. Im Januar fand das 6. Netzwerktreffen unter dem Motto "Perspektiven und Visionen" in Stuttgart statt. Neben der Präsentation aktueller Zwischenergebnisse der Evaluation hatte EDUCULT dabei wieder die Gelegenheit, sich mit VertreterInnen der Kultur- und Bildungseinrichtungen in Round Tables auszutauschen. In den kommenden Monaten werden die letzten Erhebungen im Rahmen der Evaluation der zweiten Förderperiode des Projekts durchgeführt. Ein Bericht ist für Ende des Jahres geplant.
EDUCULT IM GESPRÄCH
EDUCULT im Gespräch mit Zhanina Marinova
Zhanina Marinova wurde 1994 in Varna, Bulgarien geboren. Schon früh setzte sie sich als Kind mit Kunst auseinander. Von 2008 bis 2013 besuchte sie das Gymnasium für Bildende Kunst ''Dobri Hristo'' in ihrer Heimatstadt. Seit 2013 studiert sie nun in Wien an der Universität für angewandte Kunst in der Klasse Grafik und Druckgrafik von Jan Svenungsson. Für ihre eindrucksvollen Zeichnungen und Druckgrafiken arbeitet sie mit dem Medium der Rolle, die sie im Raum installiert. Nach ihrer ersten Solo-Ausstellung im vergangenen Jahr in Wien wird sie in diesem Frühjahr erstmals nach drei Jahren ihre Arbeiten auch wieder in Bulgarien präsentieren. Im Gespräch mit EDUCULT erzählt sie von ihrem künstlerischen Weg von Varna bis Wien, Erfahrungen und Eindrücken sowie ihren "Zeichnungen ohne Ende".
EDUCULT IM AUSTAUSCH
Symposium der Kulturellen Bildung, 9. März in Wien
Am 9. März findet im Stadtschulrat Wien das 1. Wiener Symposium der Kulturellen Bildung statt, bei der neben einer Keynote von Prof. Anne Bamford (University of the Arts London), einer Ausstellung und einer Podiumsdiskussion, die TeilnehmerInnen eine Präsentation des Erasmus+ Projekts Schule INKLUSIVE Kulturelle Bildung erwartet. Seit 2015 ist auch EDUCULT Teil der strategischen Regio-Partnerschaft, die sich mit Fragen der strukturellen und praktischen Implementierung von Kultureller Bildung in Schulen befasst. Die Schulverwaltungen in den beteiligten Ländern – Stadtschulrat Wien, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Berlin und als assoziierter Partner die Erziehungsdirektion des Kantons Bern – entwickeln dabei strategische Vorgaben und unterstützen die Schulen in diesem Prozess und laden nun herzlich zum Fachtag ein, bei dem der nationale Ist-Stand in Verbindung zu internationalen Gegebenheiten betrachtet wird.
Transferkonferenz "Weiterbildung Kunst- und Kulturschaffender", 15. März in Berlin
Im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) lädt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) am 15. März interessierte Kunst- und Kulturschaffende, die bereits in der kulturellen Bildung aktiv sind oder sich perspektivisch für dieses Arbeitsfeld interessieren, zu einer Fachkonferenz ein. Seit 2014 fördert das BMBF Projekte, in denen Wissenschaft und Praxis eng zusammen arbeiten, um auf diese Gruppe abgestimmte pädagogische Weiterbildungen zu entwickeln. Auf der Transferkonferenz sollen die fundierten und erprobten Weiterbildungsmodelle präsentiert und die Chance geboten werden, auszuloten, welche Modelle bei der Arbeit im Bereich kulturelle Bildung hilfreich sein können. Michael Wimmer ist mit einer Keynote zum Thema “Wie profitiert die Kulturelle Bildung?” eingeladen.
Europäisches Symposium "Kulturpolitik und Rechtspopulismus", 30. März in Wien
Am 30. März 2017 findet an der Universität für angewandte Kunst Wien im Zusammenwirken mit EDUCULT das Symposium „Kulturpolitik und Rechtspopulismus“ statt. Angesichts der zunehmenden rechtspopulistischen Kräfte in Europa wird die Tagung nach einigen grundsätzlichen gesellschaftspolitischen und kulturwissenschaftlichen Überlegungen zur aktuellen politischen Radikalisierung einen Überblick über kulturpolitische Entwicklungen in ausgewählten europäischen Ländern geben. Neben Beiträgen von ReferentInnen aus dem In- und Ausland (u.a. Dimitri Almeida/Georg-August-University Göttingen, Werner T. Bauer/ÖGPP, Dóra Papp/Krétakör, Heather Painter/Fulbright) werden auch ausgewählte künstlerische Strategien, die sich mit den aktuellen politischen Veränderungen in Europa auseinandersetzen, vorgestellt. Konzipiert wird das Symposium von Michael Wimmer.
EDUCULT INFORMIERT
Symposium „Freiheit, Kunst & Politik“, 6. März in Wien
Die Österreichische Gesellschaft für Kulturpolitik lädt kommende Woche zu einem Symposium für kritischen sowie humorvollen Diskurs rund um die spannungsgeladene Trias der Demokratie von Freiheit, Kunst und Politik ins Parlament in Wien ein. Neben Impulsstatements von VertreterInnen aus Kunst, Politik und Wissenschaft wie Ulrike Lunacek (Abg. Zum Europaparlament) oder Nicolaus Schafhausen (Direktor der Kunsthalle Wien), bietet auch eine Podiumsdiskussion mit abschließenden Publikumsfragen Raum zur Diskussion. Das Symposium wurde konzipiert von Victoria Coeln. Anmeldungen sind noch bis Freitag, 3. März möglich.
Superar Jahreskonzert "Musik aus unseren Ländern", 20. März im Wiener Konzerthaus
Höhepunkt der 2009 von den Wiener Sängerknaben, Caritas der Erzdiözese Wien und Wiener Konzerthaus gegründeten Initiative Superar ist das Jahreskonzert mit 600 Mitwirkenden im Wiener Konzerthaus. Bereits 2000 Kinder und Jugendliche in Österreich und fünf weiteren europäischen Ländern genießen durch dieses Projekt eine hochwertige kostenfreie musikalische Förderung. Superar implementiert dabei sein Programm an Standorten, an denen über das Medium Musik ein wichtiger Beitrag zu sozialer oder kultureller Integration und Völkerverständigung geleistet werden kann und versteht sich als Angebot an junge Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen wenig oder keinen Zugang zu kultureller Förderung haben. Am 20. März präsentieren die Chor- und Orchesterkinder im Großen Saal Musik aus ihren Kulturkreisen. Alle Einnahmen gehen zugunsten des Vereins Superar.
Neue Professur für Musikvermittlung, Anton Bruckner Privatuniversität Linz
Als erste österreichische Universität richtet die Bruckneruniversität eine Professur für Musikvermittlung ein, die Constanze Wimmer mit Beginn des Sommersemesters 2017 antreten wird. Nach Studien der Musikwissenschaft, Publizistik und des Kulturmanagements in Wien promovierte Wimmer 2009 im Fach Musikpädagogik/Musikvermittlung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und habilitierte sich 2014 für Musikpädagogik/Musikvermittlung. Die Reihe "Listening Lab – Materialien zur Musikvermittlung", die sie gemeinsam mit dem Komponisten Helmut Schmidinger seit 2014 bei der Universal Edition herausgibt, wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem britischen Music Teacher Award for Excellence.
Aktionstage Politische Bildung 2017
Vom 23. April bis 9. Mai 2017 finden die Aktionstage Politische Bildung, eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung, durchgeführt von Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule unter dem Motto "Mitmachen – Vernetzen – Dranbleiben" statt. Wie in den vergangenen Jahren sind wieder alle Einrichtungen (Schulen, Jugendarbeit, NGOs, Universitäten, etc.), die sich im Bereich der Politischen Bildung in Österreich engagieren, dazu eingeladen, sich mit eigenen Aktivitäten und Veranstaltungen rund um Themen wie Demokratie, Interkulturelles Lernen, Minderheiten, Partizipation und Menschenrechte, an den Aktionstagen zu beteiligen. Noch bis 31. März können die Beiträge im Online-Kalender eingetragen werden.
Konzert "In meiner Hand eine Wolke", 22. März im Theater Akzent Wien
"In meiner Hand eine Wolke" heißt ein Gedicht des palästinensischen Schriftstellers Mahmoud Darwisch. Es verweist auf das Schicksal geflüchteter Menschen in der Diaspora. Viele von ihnen haben hier in Österreich eine neue Heimat gefunden. Neu hier angekommene KünstlerInnen aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und dem Irak stehen am 22. März 2017 nun gemeinsam mit österreichischen MusikerInnen auf der Bühne des Theater Akzent. Integration und Verbindung zwischen und unter den Menschen – Musik als Mittel zum Kennenlernen, Zusammenfinden und Anfreunden. Das von kulturen in bewegung initiierte Projekt „Syrian Links“ leistete bereits 2016 einen Beitrag auf musikalischer Ebene. “In meiner Hand eine Wolke“ tritt 2017 nun die Nachfolge an und hat auch zum Ziel, als Vorbild für respektvollen und achtsamen Umgang miteinander im Alltag zu gelten. Das Programm wird unterstützt von: BKA Kunst, Wien Kultur, Österreichische Entwicklungszusammenarbeit, Western Union, Volkshilfe und AK-Wien.
Kinder zum Olymp!-Kongress, 27.-28. April in Düsseldorf
Unter dem Titel "Zusammenspiel. Kulturelle Bildung im Spannungsfeld globaler Prozesse" untersucht der achte Kinder zum Olymp!-Kongress die Entwicklung der kulturellen Bildung auch im Kontext steigender Migrations- und Fluchtbewegungen. Mit Vorträgen, Podien und einem künstlerischen Programm im Plenum sowie parallelen interaktiven Foren zu spezifischen Aspekten des Feldes liefert der Kongress Anregungen für die Praxis und bietet darüber hinaus eine Plattform für den methodisch-inhaltlichen Austausch der AkteurInnen. Er wendet sich an VertreterInnen aus Kultur und Verwaltung, PädagogInnen in Schule und Kindergarten, aber auch an Eltern, KünstlerInnen, VermittlerInnen und WissenschaftlerInnen. Die deutsche Kulturstiftung der Länder veranstaltet den Kongress im Rahmen ihrer Bildungsinitiative Kinder zum Olymp! gemeinsam mit der Kulturstiftung des Bundes und der Bundeszentrale für politische Bildung. Kooperationspartner sind das Düsseldorfer Schauspielhaus, die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, das Tanzhaus NRW und das Museum Kunstpalast.
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- EDUCULT sucht eine*n Projektmanager*in im Bereich Kulturmanagement und Öffentlichkeitsarbeit
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